Blaualgenkonzentration gestiegen: Badeverbot im Offenbacher Schultheis-Weiher

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Blaualgen im Schultheis-Weiher. (Foto: Stadt Offenbach)

Im Schultheis-Weiher in Offenbach hat das Aufkommen von Blaualgen (Cyanobakterien) die Alarmstufe erreicht. Im Wasser sind grüne Schlieren in einer teils geschlossenen Schicht zu sehen. Die Blaualgen produzieren ein Gift, das für die Lebern von Mensch und Tier (Hunde) schädlich ist. Die eingeschränkte Sichttiefe erschwert die Rettung von Ertrinkenden. Aus diesem Grund wird zum Schutz der Badenden der Schultheis-Weiher bis auf weiteres für den vorübergehenden Badebetrieb geschlossen.

Das Aufkommen von Blaualgen wird nach Empfehlung des Umweltbundesamtes in drei Stufen beurteilt. Am Schultheis-Weiher wurde am gestrigen 18. Juli entsprechend der Schlierenbildung und grünlichen Wassertrübung die dritte Stufe, die Alarmstufe, erreicht. Diese bedingt ein vorrübergehendes Badeverbot. Charakteristisch für Stufe 3 ist, dass Blaualgen einen geschlossenen „Teppich“ an der Wasseroberfläche ausgebildet haben oder eine grüne Wassertrübung die Sichttiefe auf unter einem halben Meter reduziert hat.

Das Gesundheitsamt sowie das Amt für Umwelt, Energie und Klimaschutz führen weiterhin regelmäßige Gewässerbeurteilungen und Wasseranalysen durch. Sobald die Situation den Badebetrieb zulässt, wird der Schultheis-Weiher wieder zum Baden freigegeben.

Teil der Blaualgen gesundheitsgefährdend für Mensch und Tier

Bei Blaualgen handelt es sich um Mikroorganismen, die Photosynthese betreiben. Sie sind gut an den typischen grünen Schlieren an der Wasseroberfläche zu erkennen. Durch Windeinwirkung können sie zeitweise verstärkt an Uferabschnitten auftreten. Ein Teil der Blaualgen kann Giftstoffe produzieren, die für Mensch und Tier gesundheitsgefährdend sein können. So kann es bei Hautkontakt zu allergischen Reaktionen kommen. Das Verschlucken von Wasser, in dem Blaualgen enthalten sind, kann zu Magen- und Darminfektionen führen. Daher wird empfohlen, Bereiche mit erhöhter Blaualgendichte zu meiden.

Die Grundlage für die Massenentwicklung von Blaualgen ist die Anreicherung von Nährstoffen in einem Gewässer, die sogenannte Eutrophierung. Ein Problem, das durch die Auswirkungen des Klimawandels – längere Hitzeperioden und geringere Niederschläge –verstärkt wird.

Seit April letzten Jahres betreibt die Stadt Offenbach am Südufer eine Anlage zur Beseitigung von Phosphaten. Die Phosphateliminationsanlage (PEA) wirkt der Anreicherung von Nährstoffen wie Phosphor entgegen und hat 2022 bereits etwa 30 Kilogramm Phosphor aus dem Gewässer entzogen. Gleichzeitig werden die eingebrachten Nährstoffe im Grundwasserzustrom untersucht. Da über das Grundwasser die meisten Nährstoffe in den Schultheis-Weiher gelangen, müssen hier Wege gefunden werden, die Einträge in das Gewässer nachhaltig zu reduzieren.

Die Badesaison am Schultheis-Weiher hat am 1. Mai begonnen. Sie dauert bis zum 15. September an. In dieser Zeit ist ein Sicherheitsdienst mit Badeaufsicht vor Ort. Die Badeaufsicht ist informiert und wird umgehend das Badeverbot mit Schildern deutlich machen und die Zugänge zum Wasser absperren.

(Text: PM Stadt Offenbach)