Großer Moment nach fünf Jahren Arbeit für die Münsterer Schule auf der Aue: Die rund 1.000 Schüler große Kooperative Gesamtschule an der Heinrich-Heine-Straße, die auch Fünft- bis Zehntklässler aus Eppertshausen und Dieburg besuchen, ist am Dienstagnachmittag mit dem Gesamtzertifikat „Gesundheitsfördernde Schule“ ausgezeichnet worden. Dahinter steckt ein vom Hessischen Kultusministerium angestoßener und im Münsterer Fall vom Schulamt Darmstadt begleiteter Ansatz zur Gesundheitsförderung an Bildungsstätten.
Jene Einrichtungen, die sich auf den freiwilligen Weg zur Gesundheitsfördernden Schule machen, befassen sich dabei eingehend mit den Bereichen „Bewegung und Wahrnehmung“, „Ernährung und Konsum“, „Sucht- und Gewaltprävention“, „Verkehr und Mobilität“ sowie „Lehrkräftegesundheit“. Meist schultern das Lehrerkollegium und die Schulleitung den Löwenanteil der konzeptionellen Arbeit, obgleich hier und da auch Schüler eingebunden sind.
An der Aue-Schule hatte Lehrer Tobias Schallmayer die Verantwortung für das nun erreichte Gesamtzertifikat sowie drei der Teilbereiche (Bewegung, Suchtprävention, Lehrkräftegesundheit) übernommen; Kollegin Sindy Müller hatte sich dem Thema Ernährung und Konsum gewidmet, Sven Knöspel Verkehr und Mobilität. Das Trio nahm am Dienstag im Rahmen einer Ausstellung mit Feierstunde in der Gersprenzhalle gemeinsam mit Schulleiterin Sabine Behling das letzte Teilzertifikat und das damit einhergehende Gesamtzertifikat aus den Händen von Ulrike Trede-Ellendt und Uwe Schröder (beide Schulamt Darmstadt) entgegen.
Den Weg gen Zertifizierung eingeschlagen hatte die Aue-Schule bereits 2018 mit einem Beschluss der Schulkonferenz. Seither erarbeitete man jedes Jahr die Grundlagen für ein bis zwei Teilzertifikate. Auch die Corona-Zeit bremste die Bemühungen kaum. Das nun ebenfalls erreichte Teilzertifikat Lehrkräftegesundheit war das fünfte und letzte. Die dargelegten und nachgewiesen initiierten Maßnahmen in diesem Baustein, der auf klaren, von Fachkoordinator Uwe Schröder geprüften Bedingungen beruht, waren das letzte Mosaiksteinchen fürs Gesamtzertifikat.
Das hat die Aue-Schule nun fünf Jahre lang inne, „danach muss es erneuert werden, Nachlassen ist also nicht!“, schilderte Sabine Behling, dass man sich als Gesundheitsfördernde Schule auf einen kontinuierlichen Weg begeben habe. Einer, der in den vergangenen fünf Jahren mit reichlich Anstrengung verbunden war, weshalb die Zertifizierung auch nicht inflationär vergeben wird: Laut Uwe Schröder sind im Gebiet des Schulamts Darmstadt (das mehr als 120 Schulen in der Stadt Darmstadt und im Landkreis Darmstadt-Dieburg umfasst) in knapp zwei Jahrzehnten erst 13 Gesamtzertifikate vergeben worden. In diesem Jahr war die Münsterer Schule erst die zweite, die diesen Abschluss erreichte.
Wie sich die Gesundheitsförderung bereits konkret im Schulalltag niederschlägt, machen Beispiele plastisch. Etwa im Bereich Ernährung: Plant eine Klasse an der Aue-Schule ein gemeinsames Frühstück, kann sie auf eine ausgeklügelte Liste mit Empfehlungen für gehaltvolle und gesunde Lebensmittel zurückgreifen. Nusscreme und Croissants stehen nicht drauf, stattdessen Vollkornbrötchen, Paprika und Joghurt. Im Bereich Mobilität führt die Schule schon länger Verkehrserziehung mit der ADAC-Stiftung auf dem Abtenauer Platz durch, bei der Schülern etwa der Bremsweg eines Autos vor Augen geführt wird. Mit Blick auf den Bereich Bewegung freute sich Schulleiterin Behling am Dienstag besonders über den kürzlich eröffneten Bolzplatz, der den Schülern ein neues Sportangebot bietet.
Über derlei greifbare Einzelmaßnahmen hinaus spiegeln die Zertifikate Konzepte für Räumlichkeiten, Kommunikation, Fortbildung und die Implementierung im Schulalltag wider. Im Intranet können sich Lehrer, Eltern und Schüler einen Überblick zu allen Aspekten der Gesundheitsförderung an der Schule auf der Aue verschaffen.
(Text: jedö)
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