VfL Münster mit Traumstart in die 2. Triathlon-Bundesliga

346
Dem Aufsteiger VfL Münster (v. l. Steffen Rupp, Sebastian Meiß, Christian Ache, Mauritz Ehry und Julian Becker gelang ein Traumstart in die 2. Triathlon-Bundesliga. (Foto: VfL Münster)

War es vorab Tiefstapelei? Oder hat sich der VfL Münster am Samstag selbst überrascht? Beim Debüt des Aufsteigers in der 2. Triathlon-Bundesliga Süd lief es im ersten von fünf Saisonrennen in Freilingen (Westerwald) jedenfalls hervorragend – trotz des Ausfalls einer Stammkraft. Mit Platz sechs unter 16 Teams zeigten die Münsterer im Rahmen des „Löwentriathlon“ über die Sprintdistanz, dass sie ins Unterhaus gekommen sind, um zu bleiben. Die VfL-Frauen können es den Männern mit dem Zweitliga-Aufstieg demnächst nachmachen. Am kommenden Sonntag (4.) steht für den Verein aus der Gersprenz-Gemeinde mit dem „Moret Triathlon“ am Interimsstandort Dieburg aber erstmal die größte organisatorische Herausforderung des Jahres an.

„Wir sind megastolz auf das Ergebnis!“, sagte Andreas Kropp, Zweiter Vorsitzender und Chef-Trainer des VfL Münster, nach dem starken Abschneiden bei der Premiere im nationalen Unterhaus. Vor dem Rennen in Freilingen hatte der Verein noch Platz 13 als Saisonziel und jeden Rang weiter oben als Bonus ausgegeben. Die letzten drei der Südgruppe steigen in die Regionalliga ab, aus der die Münsterer als Vorjahresmeister gekommen sind. Und nach den Eindrücken vom Wochenende so schnell nicht zurückkehren müssen: Mit Platz sechs landete das „VfL Münster REACard Triathlon Team“, wie es wegen ihres Mühltaler Hauptsponsors offiziell in die Runde gegangen ist, deutlich in der oberen Hälfte.

„Ohne größenwahnsinnig zu werden: Damit haben wir uns ein schönes Polster verschafft und einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt gemacht!“, freute sich Kropp, obwohl noch vier Fünftel der Saison anstehen. Wobei die Münsterer zum Bundesliga-Auftakt auch nur vier Fünftel ihrer vermeintlichen Topbesetzung auf die Strecke bringen konnten: Lukas Bugar, Deutscher Meister der B-Jugend, musste angeschlagen passen. Ihn ersetzte mit Steffen Rupp (Jahrgang 1987) der einzige Akteur im blutjungen VfL-Team, der vor der Jahrtausendwende geboren ist. Mit Mauritz Ehry und Sebastian Meiß starteten für Münster zwei Junioren, mit dem frisch gebackenen Deutschen Hochschulmeister Julian Becker ein Student Anfang 20 sowie mit Christian Ache ein A-Jugendlicher. Letzterer, Jahrgang 2007, holte gleich das teaminterne Topergebnis und Platz elf der gesamten Einzelwertung. „Christian hat bei seinem ersten Ligarennen überhaupt herausgestochen“, lobte Kropp das Talent.

Der Triathlon-Kümmerer der Münsterer blickte am Sonntagnachmittag in mehrfacher Hinsicht schon wieder voraus. Für die Zweitliga-Männer folgen noch die Rennen am Rothsee (17. Juni), in Trebgast (25. Juni), Nürnberg (13. August) und Viernheim (27. August). „Unsere Regionalliga-Damen sind Tabellenführer und wollen die Meisterschaft beim Heinerman in Darmstadt perfekt machen.“ Am Sonntag überzeugte beim „Ederauen Triathlon“ in Fritzlar das Quartett um Paula Auschill, Gesa Heers, Leni Müller und Antonia Seemann (Zieleinlauf-Zweite), das nach dem Sieg in Gelnhausen diesmal Team-Zweiter wurde.

Und dann hat der VfL Münster ja noch sein Parade-Event vor der Brust: den „Moret Triathlon“. Bei seiner 39. Auflage nächsten Sonntag muss er allerdings vom Sickenhöfer See (Schwimmen), der B26 (Radstrecke) und dem Feld westlich von Babenhausen (Laufen) komplett nach Dieburg ausweichen, weil der See wegen eines noch laufenden Planfeststellungsverfahrens aktuell nicht für den Sport freigegeben ist. Geschwommen wird stattdessen im 25-Meter-Becken des Sportbads (Hallenbad) des WSV Dieburg, geradelt auf einer Wendepunkt-Strecke zwischen Bad, Dieburger Polizeistation und Klein-Zimmern und gelaufen im Dieburger Schlossgarten. Wegen der beengten Verhältnisse im Sportbad verzichtet der VfL diesmal auf Mittel- und Olympische Distanz und beschränkt sich auf Sprint- und Schnupperrennen. Um 14 Uhr geht es los, Rennen der 1. bis 5. Hessenliga inklusive.

(Text: jedö)