Um jungen Musliminnen und Muslimen mehr Gehör zu verschaffen, unterstützt die Stadt Frankfurt zusammen mit dem Frankfurter Jugendring (FJR) Jugendarbeit in den Moscheegemeinden. Zu diesem Zweck erweitert sich der Frankfurter Jugendring um den neu gegründeten Dachverband der muslimisch-sunnitischen Jugend Frankfurt (MSJ Frankfurt). Der MSJ Frankfurt wurde als vollwertiges Mitglied im Frankfurter Jugendring aufgenommen.
Dies war das Ziel des Projekts „Unterstützung des Aufbaus von Jugendarbeit in Moscheegemeinden“, das 2017 startete. Gruppenleiterinnen und -leiter aus elf Moscheen haben im Laufe des Projekts ein intensives Qualifizierungsprogramm durchlaufen und sich gleichzeitig der Bildung eines gemeinsamen Dachverbandes gewidmet. Durch die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen dem Jugendring und den Jugendgruppen und durch das große Engagement der Gruppenleiterinnen und -leiter ist dies nun gelungen.
Im November 2022 gründete sich der Dachverband Muslimisch-Sunnitischer Jugendarbeit Frankfurt zunächst mit Jugendgruppen aus fünf Frankfurter Moscheegemeinden. Im Januar 2023 erweiterte er sich um die Jugendgruppen von sechs weiteren Moscheen. Damit war der Weg für die Aufnahme in den FJR geebnet.
„Der FJR sieht seine Aufgabe darin, für alle Kinder und Jugendlichen der Stadt zu sprechen und die verschiedenen Gruppen zu repräsentieren. Die Aufnahme des MSJ Frankfurt in den FJR ist nun ein weiterer Meilenstein, nicht nur in der Geschichte des Jugendrings, sondern für die ganze Frankfurter Stadtgesellschaft“, sagt Yassine Chaikhoun, Vorsitzender des FJR. Die muslimisch-sunnitische Jugend erhält so eine selbstorganisierte Stimme, um sich für ihre Belange einzusetzen und sich an einem offenen Austausch zu beteiligen.
Nouaim Al Hahbare, Vorstandsvorsitzender des MSJ Frankfurt, sagt: „Auf dem Weg zur Dachverbandsgründung ist vielen erst bewusst geworden, welch gesellschaftlich bedeutende Arbeit und vor allem Jugendarbeit in den jeweiligen Moscheegemeinden geleistet wird. Mit dem MSJ Frankfurt möchten wir die Förderung der muslimisch-sunnitischen Kinder und Jugendlichen nun noch stärker voranbringen.“
Diese Arbeit leistet wesentlichen Beitrag für unsere Demokratie
Dem schließt sich auch Sozialdezernentin Elke Voitl an: „Junge Menschen sind nicht nur die Zukunft, sie sind auch die Gegenwart und ihre Perspektiven dürfen in den politischen Diskursen und Entscheidungen nicht fehlen. Dafür braucht es neben verschiedenen Beteiligungsformaten flächendeckende Jugendarbeit und Jugendverbandsarbeit. Diese Arbeit leistet außerdem einen wesentlichen Beitrag für unsere Demokratie. Mit Blick auf den bestehenden anti-muslimischen Rassismus in der Gesellschaft halte ich es für notwendig, sich hier klar zu positionieren und muslimischen Frankfurter*innen zu mehr Gehör zu verhelfen.“
Auch die Bürgermeisterin und Diversitätsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg betont die Wichtigkeit von Jugendarbeit in Moscheegemeinden: „Muslimische Jugendliche werden oft in der Gesellschaft marginalisiert. Obwohl Frankfurt die multikulturellste Großstadt Deutschlands ist, gibt es auch hier Ressentiments und Vorurteile, mit denen gerade junge Muslime zu kämpfen haben. Jugendarbeit in Moscheegemeinden gibt ihnen Selbstbewusstsein und Handlungsfähigkeit zurück. Hier bekommen sie das Gefühl, etwas in der Gesellschaft bewegen zu können. Das stärkt den sozialen Zusammenhalt. Die Aufnahme des Dachverbands der muslimisch-sunnitischen Jugend Frankfurt in den Frankfurter Jugendring ist ein bedeutsamer Schritt zur Anerkennung junger muslimischer Lebenswelten.”
Der FJR und der MSJ Frankfurt danken allen, die ihnen bei der Realisierung des Projekts zur Seite gestanden haben. Neben den Gemeinden und den Mitarbeitenden im Projekt sind dies vor allem die Mitglieder des Projektbeirats, der sich zusammensetzt aus Hafida Allouss (Internationales Familienzentrum), Said Barkan (Vorsitzender ZMD Hessen), Andrea Breu (Jugend- und Sozialamt), Timo Köster (Amt für multikulturelle Angelegenheiten), Prof. Meltem Kulaçatan (Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg), Prof. Joachim Valentin (Vorsitzender Rat der Religionen), Rebekka Rammè und Yassine Chaikhoun (FJR).
Unter dem Dach des MSJ sind die Jugendgruppen von folgenden elf Moscheegemeinden organisiert: Attassamuh Moschee (Verein TUN), Tarik Moschee (Islamischer Verein Moschee Tarik ben Ziad), Abu Bakr Moschee (Islamische Gemeinde Frankfurt), African Muslim Association, Omar Moschee, Al Ihssan Moschee (Jugendliche und Vielfalt Frankfurt), Indonesisch-Muslimische Gemeinde (IMG Frankfurt), As Salam Moschee (Islamischer Kulturverein As-Salam Moschee), die Vereine Mabin , I.I.S. und Gamaat Bismi Allah.
Rückfragen zum Projekt oder an den MSJ Frankfurt können per E-Mail an geschaeftsstelle@frankfurterjugendring.de sowie vorstand@msj-frankfurt.de gestellt werden.
(Text: PM Stadt Frankfurt)