Landtagsvizepräsident Frank Lortz machte bei seinen regelmäßigen Schulbesuchen im Kreis diesmal an der Freiherr-vom-Stein-Schule in Rodgau-Dudenhofen Station. An der Grundschule werden rund 300 Kinder unterrichtet.
Nachdem ihn der Schulchor mit einem Lied begrüßt hatte, wollte Lortz von den Kindern wissen, was sie sich denn für ihre Schule so alles wünschen. Wunsch Nummer eins, „dass neben der Schule bald das Eintracht-Stadion steht“, dürfte eher geringe Realisierungschancen haben. Und dies nicht nur, weil Frank Lortz bekennender OFC-Fan ist. Schon einen ernsteren Hintergrund hatte da der Wunsch nach einem „Swimmingpool in der Schule“, den ein Junge äußerte.
In Rodgau gibt es zwar bekanntlich einen großen Badesee, aber kein Schwimmbad. „Das bedeutet, dass wir immer auf der Suche nach Schwimmbadzeiten sind“, machte Schulleiterin Mara Einloft im Gespräch mit Frank Lortz, an dem auch die stellvertretende Schulleiterin Anna Hoppenstaedt sowie Vertreter des Elternbeirates und des Fördervereins teilnahmen, auf die Problematik aufmerksam. Derzeit könnten mehr als die Hälfte der Kinder in den Klassen nicht schwimmen, wies Einloft auf eine Folge der Pandemie hin. Vor Corona seien es pro Klasse lediglich zwei bis drei Nichtschwimmer gewesen. Die Schwimmbadsituation erschwert es zusätzlich, die Defizite abzubauen. Bei auswärtigen Schwimmbädern stehe man oft „am Ende der Nahrungskette“, wie es Mara Einloft ausdrückte. Die Schulen vor Ort bekommen zuerst Schwimmzeiten zugewiesen. Aktuell hat die Freiherr-vom-Schule Schwimmbadzeiten in Obertshausen, man war aber auch schon in Kleinostheim – das bedeutete hin und zurück jeweils eine halbe Stunde Fahrzeit.
Da die Freiherr-vom-Stein-Schule über ein großes Schulgelände verfügt, hat Mara Einloft im Gespräch mit Bürgermeister Max Breitenbach bereits den Bau eines kleinen Schwimmbades mit 25 Meter-Becken, angrenzend an die Schulsporthalle, angeregt, das auch von Vereinen und den anderen Rodgauer Schulen genutzt werden könnte. Diese Idee brachte sie nun auch im Gespräch mit Frank Lortz vor – wohl wissend, dass eine Realisierung in Zeiten, in denen viele Kommunen ihre Schwimmbäder schließen, schwierig wird und – wenn überhaupt – sicher nicht von heute auf morgen zu realisieren ist.
Derzeit sind an der Schule viele Vollzeitlehrkräfte in Elternzeit, dennoch konnten mit Hilfe von Vertretungskräften alle Stellen besetzt werden. „Wir haben keine Minusstunden, sondern sind komplett besetzt“, hieß es von der Schulleitung im Gespräch mit Frank Lortz. Auch mit Blick auf den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung sieht man sich gut aufgestellt.
Mit Blick auf die Klassengrößen ist man an der Schule, in der Inklusion groß geschrieben wird, nur bedingt zufrieden. „Es kommen einfach immer mehr Schüler mit besondere Herausforderungen“, berichtete Mara Einloft. Man legt großen Wert darauf, dass alle Kinder gemeinsam lernen. „Unter bestimmten Voraussetzungen sind da 25 Kinder einfach zu viel“, so Einloft mit Blick auf die Klassengröße. An der Schule bilden die Jahrgangsstufen 1 und 2 unter dem Titel „Flex“ eine unterrichtsorganisatorische Einheit. Die Klassenbildung erfolgt in jahrgangsgemischten Gruppen. Die Kinder der Flexklassen bleiben im Regelfall zwei Jahre in einer Klasse.
Nachholbedarf sieht man an der Freiherr-vom-Stein-Schule, was die Unterstützung durch die Schulträger in Sachen digitaler Ausstattung angeht. Während die weiterführenden Schulen über den „Digitalpakt“ mit digitalen Tafeln ausgestattet wurden, hofft man bei der Freiherr-vom-Stein-Schule in diesem Jahr auf eine Lieferung. Bereits zum Einsatz kommen im Unterricht iPads und Laptops als Dauerleihgabe vom Kreis.
Daniela Reising und Sonja Lauenstein vom Elternbeirat berichteten von einer guten Stimmung in dem Gremium. Was auch damit zu tun habe, dass die Grundatmosphäre in der Schule sehr gut sei. Oliver Emig erläuterte, wie der Förderverein die Schule in vielfältiger Weise unterstützt.
(Text: PS)
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