Wasser ist wohltuend, die Grundlage allen Lebens und für den menschlichen Körper existentiell. Dr. Melanie Volkmer von der Knappschaft-Bahn-See verrät, wie der Flüssigkeitshaushalt am besten reguliert wird.
Der menschliche Organismus besteht zu mehr als zwei Dritteln aus Wasser – das Gehirn sogar zu über 80 Prozent. „Wasser sorgt für den Blutfluss, transportiert Nährstoffe, aktiviert den Stoffwechsel und reguliert die Körpertemperatur“, erläutert Gesundheitsexpertin Volkmer.
Ohne Wasser erste Mangelerscheinungen schon nach einem Tag
Ohne Nahrung können Menschen mehrere Wochen überleben, ohne Flüssigkeit hingegen drohen schon nach einem Tag erste Mangelerscheinungen und danach schwere gesundheitliche Folgen. „Wer zu wenig trinkt, wird schnell müde und bekommt Kopfschmerzen“, erklärt die Sozialmedizinerin der Knappschaft-Bahn-See. Weitere Symptome sind Schwindel und niedriger Blutdruck. Es folgen Verwirrtheit sowie im Extremfall Krampfanfälle und Nierenversagen.
„Fehlt dem Körper das Wasser, kann er sich nicht mehr reinigen und Giftstoffe ausspülen. Genau genommen hängen Wasser und Alterung beim Menschen direkt zusammen, weiß Dr. med. Volkmer. „Alterssymptome sind Ausdruck einer langsamen Dehydrierung unseres menschlichen Gewebes.“
Wie viel Flüssigkeit braucht der Mensch? Die KNAPPSCHAFT empfiehlt gesunden Erwachsenen, mindestens anderthalb Liter täglich zu trinken. Der Bedarf ist nach Angaben der Krankenkasse auch ein bisschen individuell und abhängig von Alter, Körpergewicht oder Kondition.
Bei höheren Temperaturen oder sportlicher Aktivität steigt der Wasserbedarf – je nach Intensität um ein Liter oder sogar mehr. „Der Körper verliert durch Schwitzen Flüssigkeit, dazu Mineralien wie Kalzium, Magnesium und Natrium. Das muss aufgefüllt und ausgeglichen werden“, so Medizinerin Volkmer.
Beim Sport eher stilles Wasser
Während des Sports ist es eher ratsam, stilles Wasser zu trinken, weil Kohlensäure einen Dehnreiz auf den Magen oder einen Schluckauf auslösen kann. Durch kurzfristige Trinkintervalle normalisieren sich Puls und Blutdruck bei Sportlern schneller wieder.
Einen Teil des Wasserbedarfs deckt der Körper über die Nahrung, fügt Dr. med. Melanie Volkmer hinzu. Obst und Gemüse wie Nektarinen, Gurken oder Tomaten etwa enthalten reichlich Wasser. „Grundsätzlich können wir uns auf unser Durstgefühl verlassen“, sagt die Sozialmedizinerin. Das könne sich allerdings im Alter oder bei Krankheiten wie Diabetes ändern. Volkmer: „Bei älteren Menschen lässt das Durstempfinden nach.“
Die besten Durstlöscher sind Wasser sowie ungesüßte Getränke wie Kräuter- oder Früchtetees, erklärt Gesundheitsexpertin Volkmer. Auch Kaffee trage entgegen gängiger Meinung zur positiven Flüssigkeitsbilanz bei.
Grundsätzlich sei Leitungswasser gut geeignet, auch weil es sorgfältig kontrolliert werde und mitunter sogar mehr Mineralstoffe als stilles Wasser enthalte. Abgekocht verliere es
allerdings seine natürliche Struktur und wertvolle biologische Inhalte. Mineralwasser sei eine gute Ergänzung, sollte aber möglichst nicht zu viel Natrium enthalten, rät Volkmer.
Im Sommer erfrischen eiskalte Getränke, weil sie das Durstgefühl dämpfen. Tatsächlich sei der Kühleffekt bei lauwarmen Getränken indes stärker. Volkmer: „Bei eiskalten Getränken können sich die Blutgefäße verengen und von Innen wieder aufheizen.“
Fünf Tipps für den gesunden Flüssigkeitshaushalt von der KNAPPSCHAFT
1. Ungesüßte Getränke wie Wasser oder Tee konsumieren: Limonaden, Säfte oder Energy-Drinks enthalten reichlich Zucker. Bei anderthalb Litern wird auf diese Weise schon ein Drittel des täglichen Kalorienbedarfs gedeckt.
2. Am besten direkt morgens ein Glas Wasser trinken. Der Körper ist dann leicht dehydriert, da über sechs bis acht Stunden keine Flüssigkeit aufgenommen wurde. Trinken kurbelt jetzt effizient den Stoffwechsel an und hilft munter zu werden.
3. Vor den Mahlzeiten ein Glas Wasser trinken. Das Wasser trägt zur Sättigung bei. Auch im stressigen Joballtag sollte eine Wasserflasche stets griffbereit sein.
4. Wem Wasser zu langweilig schmeckt, kann dieses mit Scheiben von Zitrusfrüchten wie Orangen, Limetten oder Zitronen aufwerten.
5. Smoothies sind nicht so gesund, wie ihr Ruf vermuten lässt. Durch das geringere Volumen im Vergleich zum Obst sind sie nicht so sättigend, enthalten oft aber reichlich Kalorien und Zucker. Durch die Lagerung können sich Vitamine und Nährstoffe zudem verflüchtigen.
(Text: PM Knappschaft-Bahn-See)
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