ADFC und Radentscheid fordern einen Radweg auf der Landstraße zwischen Dietzenbach und Heusenstamm
Auch am Freitag, 24. Februar, fuhr Susanne Montiel mit ihrem Fahrrad auf der L3001 von Dietzenbach nach Offenbach. „Das mache ich jeden Werktag, morgens von Offenbach nach Dietzenbach zur Arbeit und abends zurück. Wind und Wetter machen mir da nichts aus, das Radfahren hält mich fit.“ Auf ihrer Strecke hat sie schon oft gefährliche Situationen erlebt, zumeist auf dem Teilstück zwischen der Isenburger Straße und der Industriestraße Heusenstamm. Hier gibt es keine Radinfrastruktur und sie ist gezwungen, direkt auf der Straße zu fahren. „Oft werde ich hier mit viel zu wenig Abstand überholt, leider nehmen viele Autofahrende keine Rücksicht.“
Letzten Freitag gegen 18.30 Uhr hatte sie keine Chance! Hundert Meter vor Erreichen der Kreuzung Isenburger Straße überholte sie ein Autofahrer ohne Abstand und prallte mit dem Spiegel auf ihren Lenker. Frau Montiel stürzte nach rechts in den Graben. Das Resultat: Fraktur am Oberarmkopf, Blutergüsse überall, voraussichtlich wochenlanger Arbeitsausfall und monatelange Physiobehandlung. „Ich hatte Glück, dass ich nach rechts gefallen bin. Wenn ich vor das Auto gefallen wäre, wäre es noch viel schlimmer ausgegangen“ so resümiert Susanne Montiel.
Keine Verbesserungen seit tödlichem Unfall vor drei Jahren
Diesen wiederholten schweren Unfall auf der Landstraße zwischen Heusenstamm und Dietzenbach nehmen der ADFC in Heusenstamm und Dietzenbach, sowie der Radentscheid Offenbach zum Anlass, um an den geforderten Bau einer Radinfrastruktur entlang der L 3001 zu erinnern. Vor drei Jahren war ein 51-jähriger Offenbacher Radfahrer bei einem ähnlichen Unfall auf gleicher Strecke getötet worden. Damals wurden Verbesserungen versprochen, getan hat sich bisher noch nichts. Roland Heidl, aktiv für den ADFC und Radverkehrsbeauftragter von Heusenstamm beschreibt die große Gefährdung für Radfahrende in diesem Streckenabschnitt. „Teilweise gelten keine Geschwindigkeitsbeschränkungen, so dass bis zu 100 km/h gefahren werden dürfen. Die gerade und glatte Straße lädt Autofahrer förmlich zum Rasen ein.“ und erinnert auch an die Zwei-Meter-Abstandsregel außerorts, die oft nicht eingehalten wird. „Ist eine Straße zu eng für den Mindestabstand oder kann ausreichender Abstand aufgrund der Verkehrssituation nicht eingehalten werden, ist ein Überholen nicht zulässig“ erklärt Roland Heidl.
In einem Schreiben an Dietzenbachs Bürgermeister Dieter Lang fordert Michael Erzberger vom ADFC Dietzenbach als Konsequenz die schnelle Umsetzung der geforderten und geplanten Radinfrastruktur. „Nachdem diesbezüglich Vermessungsarbeiten entlang der L 3001 beobachtet werden konnten, sollte nun schnell der Sachstand geklärt und die Umsetzung beschleunigt werden.“
Unfall mit entsprechender Radinfrastruktur vermeidbar gewesen
Die Verletzte Susanne Montiel ist aktiv beim Radentscheid Offenbach, genauso wie Jochen Teichmann, Sprecher der Offenbacher Initiative, die sich für die Förderung des Radverkehrs einsetzt. Dieser Unfall wäre mit entsprechender Radinfrastruktur vermeidbar gewesen“ so Teichmann und weiter: „Leider bieten 89 Prozent der hessischen Landstraßen immer noch kein entsprechendes Angebot. Es gibt mittlerweile sehr viele pendelnde Radfahrende, die auch Landstraßen nutzen, um zur Arbeit, zur Schule oder Uni zu kommen. Hier braucht es sichere Verbindungen für die Fahrradfahrenden. Die Radwegeplanung auf Landstraßen dauert viel zu lange!“
(Text: Gemeinsame Pressemitteilung des ADFC Dietzenbach, ADFC Heusenstamm und des Radentscheids Offenbach)
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… erschließt sich ihre Welt, indem sie viel Zeit in der Natur verbringt. Bei langen Fahrradtouren und schöne Wanderungen tankt sie Kraft. Lokale Themen sind ihre Welt. Sowohl in den Printprodukten als auch online informiert sie am liebsten über Polizeiberichte, Tiergeschichten und Umweltthemen. Absolute Lieblingsbeschäftigung in der Adventszeit: Plätzchen backen.
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