Eppertshausen: ABBA-Motto beim 50. Settchesball

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Überwiegend sehr jung ist das Publikum beim Eppertshäuser Settchesball. Einlass bei der 50. Auflage am 19. Februar ist ab 16 Jahren. Das Motto spielt diesmal auf ABBA an. (Foto: jedö)

„Unser eigentliches Jubiläum ist erst beim 55. Settchesball“, scherzt Marcus Schledt. Er ist Vorsitzender der Kolpingsfamilie Eppertshausen, die in der Gemeinde traditionell eben dieses Großereignis am Fastnachtssonntag veranstaltet – bislang zusammen mit den Eppertshäuser Chören St. Sebastian und St. Valentin, ab diesem Jahr nur noch gemeinsam mit erstgenanntem. Damit will Schledt darauf hinaus, dass die Schnapszahlen-Jubiläen in der Narretei die einzig wahren sind. Bedeutsamer sogar als die 50, das halbe Jahrhundert. Trotzdem ist die 50. Auflage des Settchesballs am 19. Februar in der Eppertshäuser Bürgerhalle allemal mehr wert als eine Randnotiz. Auch nach einem halben Jahrhundert lockt der Mix aus Tanz und Party noch die Massen.

Schon die Zahl der benötigten Helfer ist dreistellig: In den vergangenen Jahren machten bis zu 130 Personen eine der alljährlich größten Eppertshäuser Sausen möglich. Wobei man natürlich einschränken muss: nicht 2021 und 2022 – Ausfall wegen Corona. Und zunächst abzuwarten blieb, ob die Macher wieder derart viele Mitwirkende zusammenbringen würden. Schließlich hatte sich der Chor St. Valentin vor längerem dazu entschlossen, sich organisatorisch letztmals am Settchesball 2020 zu beteiligen.

Jetzt ist dieser Chor nicht mehr eingebunden, doch Schledt gibt Entwarnung: „Wir mussten erstmal schauen, ob wir noch genügend Personal finden. Doch die Umfrage, die wir in der Kolpingsfamilie und im Chor St. Sebastian gestartet haben, ist positiv ausgefallen.“ Andernfalls hätte man die Veranstaltung trotzdem nicht gestrichen, „dann hätten wir wegen der Übernahme von Diensten aber mal bei den anderen Vereinen nachgefragt“. Da das nicht nötig wurde und sich auch die „Bedenken, dass es wegen Corona nochmal von gesetzlicher Seite verboten wird“, aufgelöst haben, steht dem Ereignis nichts mehr im Wege.

In den vergangenen (Vor-Corona-)Jahren fand zum Settchesball stets eine hohe dreistellige Besucherzahl den Weg in die Halle; nach einem kleinen Tief 2017 ging es seit 2018 wieder bergauf. Auch 2019 und 2020 stellte der Zuspruch die Veranstalter zufrieden, weshalb sie am Programm erneut wenig ändern. So sorgen mit DJ Vim (Philipp Binöder) und der Lieblingsband jene Musiker für den richtigen Sound, die auch bei den jüngsten Auflagen einheizten. Der Diskjockey und die 2019 erstmals verpflichtete Live-Band werden sich abwechseln. Nur einmal pausieren beide: wenn am späten Abend die Settchen ihren neuen Tanz aufführen. Im Trainerinnen-Team hat es einen Wechsel gegeben: Esther Kraus, die die Gruppe lange coachte, hat das Feld Jüngeren überlassen, darunter ihrer Tochter Katharina. Sie sowie Laura Wanko und Marie Sophie Schledt trainieren die Settchen nun im Trio.

Näheres zum stets mit Spannung erwarteten Tanz, der (inklusive Absingen des „Eppertshäuser Settchen“-Lieds) den emotionalen Höhepunkt des Abends bildet, verraten die Macher vorab zwar nicht. Doch das Motto des 50. Settchesballs gibt zumindest einen Hinweis auf das Outfit: „Gimme! Settchesball“ lautet es in Anspielung an einen ABBA-Hit. „Wir hoffen, dass sich auch wieder viele Besucher gemäß dem Motto im 70er- und 80er-Outfit verkleiden“, sagt Schledt.

Kommen darf jeder ab 16 Jahren. Allein die Gruppe der 16- und 17-Jährigen stelle rund ein Viertel der Besucher, habe man ermittelt. „Rund die Hälfte der Gäste sind zwischen 18 und 29, die restlichen 25 Prozent sind älter als 30“, skizziert er das insgesamt sehr junge Publikum. Auch im Orga-Team gelang in den Vorjahren eine deutliche Verjüngung.

Beginn des 50. Eppertshäuser Settchesballs ist um 19.44 Uhr, Auftakt mit einem Bierpong-Turnier. Dazu kann man sich auf der Website settchesball.de anmelden. Dort kann man auch Tickets zum Preis von 12,90 Euro (inklusive Vorverkaufsgebühr) kaufen. Für Albernheiten steht den ganzen Abend über eine Fotobox bereit.

Wer mit Blick auf die Settchesball-Premiere 1971 übrigens nachrechnet und unter Einbeziehung der zwei Corona-Ausfälle moniert, es müsse diesmal doch schon das 51.-mal sein, mache sich bewusst: 1991 fiel die Veranstaltung wegen des Golfkriegs schon einmal aus.

 (Text: jedö)