Grundsteinlegung und Erweiterung zum Kinder-, Jugend- und Familienzentrum des JUZ Lauterborn

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Die Zeitkapsel ist eingelassen, der Grundstein ist gelegt. Feierliche Grundsteinlegung des Kinder-, Jugend- und Familienzentrums Lauterborn mit Planungs- und Baudezernent Paul-Gerhard Weiß, Bürgermeisterin und Jugenddezernentin Sabine Groß, Vertreterinnen und Vertreter der Rohbaufirma Schick sowie Architektin Sandra Hundhausen vom Planungsbüro raum z Architekten. (Foto: Stadt Offenbach/ georg-foto.de)

Eine Zeitkapsel befüllt mit gemalten Bildern, Briefen von Kindern und Jugendlichen, einer aktuellen Tageszeitung vom Nikolaustag 2022 und dem Bauplan wurde während der Grundsteinlegung des Ersatzneubaus des Jugendzentrums Lauterborn sowie dessen Erweiterung zum Kinder-, Jugend- und Familienzentrum feierlich in den Rohbau eingelassen. Jetzt soll es in großen Schritten vorangehen, denn Ende 2024 soll die zeitgemäße Einrichtung, einschließlich eines viergruppigen Horts, eröffnet werden.

Planungs- und Baudezernent Paul-Gerhard Weiß: „Vor zweieinhalb Jahren hat der Magistrat den Neubau des Jugendzentrums Lauterborn beschlossen, nun ist der Grundstein gelegt und endlich geht das ,Sichtbare‘ auf der Baustelle los. Dabei lag die Schwierigkeit zu Beginn des Projekts darin, genau die Bedingungen zu schaffen, unter denen das Vorhaben möglichst zügig geplant und realisiert werden kann.“ Ende 2020 drängte die Zeit auf den Projektstart, da es am Gebäude erhebliche bauliche Schäden gab und so einzelne Gebäudeteile nicht mehr genutzt werden konnten. „Aus diesem Grund haben wir die städtische OPG bereits mit den ersten Planungsphasen beauftragt und nicht wie üblich erst mit der Ausführungsplanung und dem Bau. Rückblickend war dieser Schritt genau richtig. Wir sind zügig vorangekommen und liegen im Zeitplan“, betont Paul-Gerhard Weiß, der sich für die gute Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen der OPG schon heute herzlich bedankt.

Bürgermeisterin und Jugenddezernentin Sabine Groß: „Das Team im JUZ Lauterborn arbeitet seit Jahren unter erschwerten Bedingungen. Da mehrere Räume aufgrund statischer Probleme gesperrt wurden, konnten sie nicht mehr genutzt werden und so schränkte sich auch das Angebot für Kinder und Jugendliche ein. Zudem standen sanitäre Anlagen teilweise nur in einem externen Wagen zur Verfügung. Und trotzdem ist das JUZ täglich von Montag bis Freitag geöffnet – dem gesamten Team gilt mein großer Dank für dieses Engagement. Die heutige Grundsteinlegung ist deshalb ein wichtiger Meilenstein auf einem langen Weg, den alle Beteiligten sehr zu würdigen wissen. Mit dem Neubau wollen wir auch das Angebot ausweiten. Aus dem JUZ wird zukünftig ein Kinder-, Jugend- und Familienzentrum.“

Das künftige Kinder-, Jugend- und Familienzentrum

Mit dem Ersatzneubau und der Erweiterung am Johann-Strauß-Weg schafft die Stadt Offenbach umfangreichere Angebote und Unterstützungsmöglichkeiten für Kinder, Familien und Jugendliche des dicht bewohnten Stadtteils Lauterborn auf rund 2.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche.

Der Leiter des Jugendamtes und Betriebsleiter des Eigenbetriebs Kindertagesstätten Offenbach (EKO) Roberto Priore: „Ich freue mich sehr auf dieses gemeinsame Projekt von EKO und Jugendamt. In diesem Zusammenspiel eröffnen sich Gestaltungsmöglichkeiten, um Übergänge gut zu gestalten und Kinder und Jugendliche bedarfsgerecht beim Aufwachsen zu begleiten. Angefangen bei den Kindern im Vorschulalter im aktuellen Gebäude der Kita Johann-Strauß-Weg, über das Grundschulalter im neuen Hort, bis hin ins Jugendalter durch die Angebote der Jugendarbeit.“ Die Zusammenarbeit mit Familien hat im EKO wie im Jugendamt eine große Bedeutung: „Deshalb werden wir ein vielfältiges Angebot für Familien zur Verfügung stellen und dabei weitere Abteilungen des Jugendamtes, freie Träger und weitere Kooperationspartner einbinden“, erläutert Priore.

Dazu gehören künftig auch eine Fahrradwerkstatt, ein Bewegungsraum für Fitness- oder Tanzangebote und mehr Zirkuspädagogik. Es wird zudem einen Mädchenraum für geschlechterspezifische Arbeit sowie Bastelangebote in einem Kreativraum geben. Geplant sind auch Angebote für Eltern sowie größere Veranstaltungen wie Konzerte oder Lesungen.

Um das städtische Angebot der Ganztagsbetreuung zu erweitern, entstehen zudem Räume für einen viergruppigen Hort aus der benachbarten Kita Johann-Strauß-Weg. Mit dem Umzug werden in der Kita Räume zur Betreuung von Kindern frei. Der neu entstehende Hort wird vom EKO betrieben und ist eine Erweiterung der Kita Johann-Strauß-Weg. Dort gibt es aktuell zwei Hortgruppen. Diese ziehen in das neue Gebäude und es kommen noch zwei weitere Hortgruppen dazu.

Die frei gewordenen Gruppenräume in der Kita Johann-Strauß-Weg werden zusätzlichen Gruppen im Vorschulalter zur Verfügung stehen, so dass es zukünftig sechs Kindergartengruppen geben wird. Weitere Infos zur Kita unter www.offenbach.de/ekokita08.

Der Neubau

Der zweigeschossige Neubau ist auf der bestehenden Freifläche vorgesehen und wird ohne Unterkellerung als Massivkonstruktion (Stahlbeton) errichtet. Die Fassade wird in hinterlüfteter Mauerwerksschale gedämmt. Der Neubau besteht aus zwei Gebäudeteilen in kubischer Form und vereint die künftigen Nutzerinnen und Nutzer unter einem Dach. Er eröffnet die Möglichkeit, künftig verschiedenste Nutzungen für Kinder, Jugendliche und Familien anzubieten. Während einer der Baukörper künftig als Hort mit vier Gruppen für Kinder im Grundschulalter genutzt wird, befindet sich im anderen Gebäudeteil das Kinder-, Jugend- und Familienzentrum. Insgesamt können im Gebäude des Horts bis zu 100 Kinder betreut werden. Der in jedem Kubus mittig angeordnete Innenhof bildet das Herz des jeweiligen Gebäudeteils und schafft so zusätzliche Aufenthaltsqualität in den Flurbereichen und die Möglichkeit der zusätzlichen Belichtung und Belüftung.

Im Erdgeschoss des Horts befinden sich ein Mehrzweckraum, ein Elternraum sowie die Küche mit Speiseraum, beziehungsweise Cafeteria und Räume für Nebennutzungen wie der Personalraum und ein Büro. Des Weiteren verfügt das Erdgeschoss über einen großen Saal, Matten- und Bewegungsräume und die Fahrradwerkstatt, die einen eigenen Eingang erhält. Im Obergeschoss liegen die vier Gruppen- und Funktionsräume. Im Außenbereich wird ein Multifunktionsspiel- und -sportfeld realisiert, was den unterschiedlichen Anforderungen im Freien gerecht wird. Zusätzlich werden ein Schulgarten und eine Spiellandschaft angelegt.

Weiternutzung des bestehenden Jugendzentrums voraussichtlich bis Anfang 2024

Das bestehende Jugendzentrum kann bis zur Fertigstellung des neuen zweigeschossigen Gebäudes voraussichtlich bis Anfang 2024 weitergenutzt werden, so dass kein Interimsbau notwendig ist. Anschließend wird das alte Jugendzentrum zurückgebaut. Dort entsteht dann das Multifunktionsspiel- und -sportfeld.

Die Stadt Offenbach investiert in die Erweiterung und den Neubau voraussichtlich 8,9 Millionen Euro. Die Mittel werden der OPG per Übertragungsbeschluss aus dem städtischen Haushalt zur Verfügung gestellt. Die Finanzierung erfolgt durch bereits bewilligte Fördermittel des Bundes und des Landes aus dem „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier“ des Landes Hessen mit insgesamt 4,5 Millionen Euro sowie Kreditmarktmittel in Höhe von 4,4 Millionen Euro.

Umgesetzt wird das Vorhaben von der OPG Offenbacher Projektentwicklungsgesellschaft mbH, einem Unternehmen der Stadtwerke Offenbach. Sie hat sowohl das Projektmanagement (Projektleitung und Projektsteuerung) zur Vorbereitung der Bauausführung übernommen als auch die jetzt anstehende Baurealisierung.

(Text: PM Stadt Offenbach)