Hospiz- und Palliativnetzwerk Hochtaunus begleitet Betroffene auf ihrem letzten Lebensweg und unterstützt deren Angehörige

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Symbolbild Hospiz (Foto: truthseeker08 auf Pixabay)

„Das Sterben gehört zum Leben, nicht zum Tod.“ Dieser Satz des Philosophen und Schriftstellers Ludwig Marcuse enthält eine zentrale Botschaft der Hospiz- und Palliativbewegung: Sterben ist ein Prozess, an dessen Ende der Tod steht. Da der Mensch in einer Gesellschaft lebt, sind von diesem Prozess des Übergangs vom Leben zum Tod nicht nur er selbst, sondern auch seine Familie und Freunde betroffen. Für sie geht das Leben mit dem Sterben und nach dem Tod eines Angehörigen weiter. Es gibt also keinen Grund, das Sterben aus unserem Alltag auszublenden oder zu verdrängen, denn der Tod und das Sterben, die in unserer Gesellschaft oftmals noch tabuisiert sind, sind mitten im Leben anzutreffen.

Genau dies ist der Ansatz des Hospiz- und Palliativnetzwerks, das auf Initiative des Hochtaunuskreises 2015 ins Leben gerufen wurde. Hier arbeiten Vertreterinnen und Vertreter der Hospizgruppen im Hochtaunuskreis, der stationären Hospize, der Palliativstation der Hochtaunus-Kliniken, der Hausärztinnen und Hausärzte, der Pflegedienste und des Teams der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Verwaltung zusammen. Sie alle wollen schwerstkranke und sterbende Menschen auf ihrem letzten Lebensabschnitt begleiten und deren Angehörigen in dieser schwierigen Zeit zur Seite zu stehen. „Wir sind sehr froh, dass wir im Hochtaunuskreis ein solches Netzwerk haben, das sich an alle Menschen richtet“, sagt Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin Katrin Hechler. Denn die Grundsätze der Arbeit des Netzwerks seien die Achtung des Wertes eines jeden Lebens, die Bewahrung der Selbstbestimmung und der Respekt vor jeder religiösen und ethischen Weltanschauung.

Katrin Hechler weiter: „Durch die nach der Corona-Pause nun wieder aufgenommenen Treffen ist ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch zwischen allen Mitgliedern des Netzwerks sichergestellt. Dies ist wichtig, um das Zusammenspiel aller Akteure zum Wohle der Betroffenen und ihrer Angehörigen zu gewährleisten.“

Sterbenden und schwerstkranken Menschen soll es ermöglich werden, selbstbestimmt in Würde und mit möglichst wenig Leid den letzten Lebensweg zu gehen. Damit dies gelingt, fußt die Arbeit der Akteure des Netzwerks auf vier Säulen. Das Wissen um das Sterben ist für Patientinnen und Patienten und für ihre Angehörigen immer auch eine große psychische Belastung. Daher bietet das Netzwerk eine psychosoziale Beratung und Unterstützung an. Im pflegerischen Segment geht es darum, die Lebensqualität des Sterbenden so gut wie möglich zu bewahren. Das kann auf vielerlei Arten geschehen, sei es beispielsweise durch die Erfüllung von Essenswünschen oder der achtsamen Wahrnehmung von Ängsten. Auch die Zeit für Gespräche gehört hierzu. Eng damit verbunden ist die medizinische Säule. Die Palliativmedizin hat das Ziel, Krankheitssymptome zu lindern, ohne das Leben auf Kosten der Lebensqualität zu verlängern. Die vierte Säule umfasst die Spiritualität. Denn Sterbende und ihre Angehörigen beschäftigen sich häufig mit den Fragen, was im Moment des Todes geschieht. Viele haben dann das Bedürfnis nach einem spirituellen halt. Auch hier bietet das Hospiz- und Palliativnetzwerk Betroffenen Hilfe an.

Die Mitglieder des Hospiz- und Palliativnetzwerks treffen sich in unregelmäßigen Abständen um Erfahrungen auszutauschen und arbeitet daran, die Strukturen für die weitere hospizliche und palliative Arbeit im Hochtaunuskreis zu verbessern.
Die Broschüre „Hospizliche und palliative Hilfen“ informiert über die Angebote des Netzwerkes und stellt Ansprechpartner vor. Sie kann per E-Mail an pflegestuetzpunkt@hochtaunuskreis.de oder Telefon (06172) 9995472 bestellt werden.

(Text: PM Hochtaunuskreis)