Michelstadt schickt Odenwaldhalle in den Winterschlaf

210
(Symbolfoto: Georg Bommeli auf Unsplash)

Städtische Halle wird wegen hoher Energiepreise bis Frühjahr 2023 geschlossen

Vor dem Hintergrund der Entwicklungen auf dem Strom- und Erdgasmarkt haben die zuständigen Gremien in Michelstadt entschieden, die mit Gas beheizte Odenwaldhalle in diesem Winter zu schließen. Die größte Halle der Kommune steht damit als Veranstaltungsstätte erst ab April 2023 wieder zur Verfügung.

„Das ist keine Symbolpolitik, sondern ein massiver Einschnitt, der weh tut.“, stellt Bürgermeister Tobias Robischon fest. Mit Blick auf die Gas-befeuerte Heizanlage gleiche die Odenwaldhalle aufgrund ihres Sanierungsstaus und der Bauweise energetisch eher einem Zelt als einem normalen Gebäude. „Wir haben es einmal grob überschlagen – es sind rund 70.000 Euro, die als Mehrkosten in der Heizperiode beim aktuellen Stand der Energiepreise anfallen würden. Das Einsparpotential ist hier somit eines der größten.“

Für das angrenzende Gymnasium Michelstadt, das zu den häufigsten Nutzern der Halle gehört, ist der zwischenzeitliche Wegfall der in direkter Nachbarschaft liegenden Halle schmerzhaft. “Bei der Entwicklung der Schule mit ihren heute rund 1.400 Schülern ist die Odenwaldhalle immer mitgedacht worden. Über einen eigenen Raum für Versammlungen, Abibälle oder Ähnliches verfügen wir deshalb nicht”, sagt Schulleiter Richard Knapp. Gleichwohl verstehe man die Gründe für die Schließung sehr wohl und versuche beispielsweise über die Aufteilung einer großen Infoveranstaltung für Neuschüler auf mehrere kleinere Versammlungen über den Winter zu kommen.

Von der Schließung der Halle sind zudem Vereine betroffen. Diesen werden verschiedenen Dorfgemeinschaftshäuser als auch die Aulas der örtlichen Schulen zum temporären Ausweichquartier für ihre Versammlungen und Veranstaltung angeboten.

„Für das Verständnis trotz der damit verbundenen Unannehmlichkeiten sendet die Stadt ein großes Dankeschön in Richtung Gymnasium und Vereine“, macht Bürgermeister Tobias Robischon deutlich. „Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, müssen jedoch als Stadt mit Blick auf die explodierenden Energiekosten handeln. Da ist es wichtig, auf die Solidarität innerhalb der Stadt zählen zu können.“

Die Odenwaldhalle wird allerdings nicht gänzlich geschlossen. Die Gemeinwesenarbeit im ehemaligen „Sol i Luna“ genannten Nebengebäude wird fortgesetzt. „Wir müssen Energie sparsam einsetzen und Verbräuche reduzieren. Doch zugleich muss das Miteinander weiter gepflegt werden. So kommen wir gemeinsam in Michelstadt gut über diesen Krisenwinter“, ist Robischon überzeugt.

(Text: PM Stadt Michelstadt)