Frankfurt: Patient versorgt, Gefahr gebannt

218
Symbolbild - Klinikpersonal (Foto: Luis Melendez auf Unsplash)

Video zeigt Übung des Kompetenzzentrums für hochpathogene Infektionserreger

Ein Mitarbeiter einer Hilfsorganisation hat sich bei einem Auslandseinsatz vermutlich mit dem hochinfektiösen Krim-Kongo Hämorrhagischen Fieber infiziert. Als der Mann Fieber bekommt, meldet er sich beim für ihn zuständigen Gesundheitsamt. Das wiederum schaltet das Kompetenzzentrum für hochpathogene Infektionserreger (KHPI) ein. Nach Inaugenscheinnahme entscheidet Dr. Christian Kleine, der diensthabende Arzt des KHPI: Der Patient wird unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen ins Krankenhaus gebracht.

Dieses Szenario hat das KHPI in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland in einer Übung geprobt. Ein Film, der ab sofort unter frankfurt.de/khpi zu sehen ist, fasst die mehrstündige Übung in wenigen Minuten zusammen. Vom Anruf beim diensthabenden Arzt des KHPI über das Eintreffen des Infektions-Rettungswagen am Wohnort des Patienten bis zu dessen Ankunft in der Sonderisolierstation der Universitätsklinik Frankfurt können die Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgen, wie eine solche Übung abläuft und gleichzeitig, welche Maßnahmen im Realfall ergriffen werden.

Szenario notwendig, um Abläufe zu proben

„Ein Szenario wie dieses realistisch nachzustellen ist notwendig, um Abläufe immer wieder zu proben, zu prüfen und zu verinnerlichen. Nur so können wir sicherstellen, dass auch hochinfektiöse Patient:innen reibungslos versorgt werden und gleichzeitig die Gefahr einer Übertragung auf die Bevölkerung verhindert wird“, sagt Dr. Peter Tinnemann, Leiter des Gesundheitsamts.

Das Kompetenzzentrum für hochpathogene Infektionserreger wurde 2001 vom Hessischen Sozialministerium ins Leben gerufen. Unter Federführung des Frankfurter Gesundheitsamtes übernimmt das KHPI bei Verdacht auf eine solche Erkrankung das Management aller Abläufe. An der Übung waren alle Einsatzkräfte einbezogen, die auch im Realfall involviert wären: die Branddirektion Frankfurt am Main mit ihrem speziellen Infektions-Rettungswagen, die Sonderisolierstation der Universitätsklinik Frankfurt und das Sicherheitsstufe 4 Labor der Virologie in Marburg.

In einer Stadt wie Frankfurt mit ihrem internationalen Flughafen kann ein Szenario wie das des Patienten mit Verdacht auf Krim-Kongo Hämorrhagisches Fieber jederzeit eintreten. „Tatsächlich wurde seit der Gründung des KHPI nicht nur geübt. Vielmehr haben sich unsere Konzepte während der SARS-Pandemie, bei Lassa-Fieber und bei dem bislang größten Ebola-Ausbruch 2014 bereits in der Praxis bewährt: Folgefälle sind nicht aufgetreten“, erklärt Tinnemann.

(Text: PM Gesundheitsamt Frankfurt)