Kreis Bergstraße: Gut vorbereitet in die Grippesaison

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(Symbolbild: NCI auf Unsplash)

Vor allem Risikopatientinnen und -patienten empfiehlt das Gesundheitsamt des Kreises Bergstraße die Impfung gegen Influenza

Durch Maßnahmen gegen die Verbreitung von Coronaviren wie etwa Social Distancing, wurden in den vergangenen zwei Jahren auch andere Krankheiten wie grippale Infekte, Halsschmerzen und die Grippe (Influenza) eingedämmt. Das Immunsystem hatte dadurch oftmals weniger Gelegenheit, die Immunität gegen bestimmte Erreger und Erregergruppen zu stärken oder erstmals aufzubauen. In der Saison 2022/2023 ist die Prüfung der Indikation einer Grippeschutzimpfung und die Wahrnehmung eines daraus resultierenden Impfangebots besonders für Risikopatienten und Risikopatientinnen erneut besonders wichtig.

„Neben dem Blick auf einen vernünftigen Schutz vor Coronaviren dürfen wir die klassische Grippe nicht unterschätzen“, betont Dr. Alexander Beile, Leiter des Heppenheimer Gesundheitsamtes. Er weist eindringlich darauf hin, dass die Grippe eine ernstzunehmende Erkrankung ist. Bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem kann sie im schlimmsten Fall lebensbedrohlich werden. „Gefährdet für schwere Krankheitsverläufe sind vor allem ältere Menschen ab 60 Jahren, chronisch Kranke und Schwangere“, so Dr. Beile. Bei einer Ansteckung mit Grippeviren kann es zudem zu Komplikationen kommen. Die häufigste ist eine Lungenentzündung.

Schweren Verläufe vorbeugen

Die Grippeschutzimpfung soll helfen, schweren Verläufen vorzubeugen. Ein effektiverer Schutz gegen die Erkrankung an einer Influenza als die Impfung ist nicht bekannt.
Für den empfohlenen Personenkreis sollte die Impfung gegen Grippe jedes Jahr, vorzugsweise ab Oktober bis Mitte Dezember, durchgeführt werden, um zu Beginn der Grippe-Welle einen ausreichenden Schutz gegen die Viren aufgebaut zu haben. Wer unsicher ist, ob er sich impfen lassen soll – oder darf – sollte mit seinem Hausarzt oder der Hausärztin sprechen.

Die jährliche Influenzawelle hat in Deutschland in den vergangenen Jahren meist nach der Jahreswende ihren Höhepunkt erreicht. Nach der Impfung dauert es 10 bis 14 Tage, bis der Impfschutz vollständig aufgebaut ist. Um rechtzeitig geschützt zu sein, wird deshalb empfohlen, sich ab Oktober bis Mitte Dezember impfen zu lassen. Sollte die Impfung in diesen Monaten versäumt werden, kann es auch zu Beginn oder im Verlauf der Grippewelle noch sinnvoll sein, sie nachzuholen.

Das Grippevirus verändert sich, jedes Jahr gibt es neue Viren, sogenannte Mutanten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berät daher jedes Jahr, wie der Impfstoff zusammengesetzt sein soll. Die deutsche Zulassungsbehörde, das Paul-Ehrlich-Institut, hat im Jahr 2022 bislang insgesamt rund 27,5 Millionen Grippe-Impfstoffdosen freigegeben. Im Angebot ist auch ein Hochdosis-Impfstoff für ältere Personen, bei denen die Schutzwirkung des Immunsystems schwächer ausfällt.

Rücksprache bei Grippe- und Corona-Doppelimpfung

Was eine mögliche gleichzeitige Grippe- und Corona-Impfung angeht, gibt die Ständige Impfkommission (Stiko) in den meisten Fällen Entwarnung: Eine Impfung gegen Corona und eine Grippeschutzimpfung mit Totimpfstoff stehen sich in der Regel nicht im Wege. Es handelt sich um unterschiedliche Wirkstoffe – das kann das Immunsystem auch bei gleichzeitiger Impfung normalerweise problemlos verkraften. Dennoch sollte bei einer solchen Doppelimpfung Rücksprache mit den zuständigen Ärztinnen oder Ärzten gehalten werden.

„Die Prävention in der Gesundheitsvorsorge hat bei uns im Kreis einen sehr hohen Stellenwert. Unser Ziel ist es, die Bevölkerung durch unsere Maßnahmen und Aktionen, gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern, umfassend zu informieren und aufzuklären. Nur wer informiert ist, kann sich schützen“, sagt die Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Diana Stolz. „Auch im Landratsamt gibt es im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements als Maßnahme zur Steigerung der Influenzaimpfrate Impfangebote direkt vor Ort – die Impfung kommt quasi zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Und wer sich gegen die Grippe impfen lässt, kann nicht nur sich selbst, sondern auch seine Mitmenschen schützen“, so Stolz.

(Text: PM Kreis Bergstraße)