Am vergangenen Donnerstag (6.) haben Telefonbetrüger in Oberursel mit der Masche der falschen Polizeibeamten beinahe Erfolg gehabt. In letzter Minute konnte die Tat noch verhindert und der mutmaßliche Abholer festgenommen werden.
Ein lebensälteres Ehepaar erhielt ab den Mittagsstunden mehrere Anrufe, in denen ihnen durch die Täter, die sich am Telefon als Polizeibeamte ausgaben, vorgegaukelt wurde, die Polizei habe mehrere Angehörige einer Einbrecherbande festgenommen. Zur Festnahme der übrigen Täter sei die Hilfe der Angerufenen erforderlich, da es Hinweise gebe, dass dort der nächste Einbruch geplant sei. Der Bereich sei bereits durch die Polizei umstellt. Als “Lockmittel” sollten die Ersparnisse des Ehepaares herhalten. Im Glauben, der Polizei zu helfen, legten sie daraufhin eine hohe Bargeldsumme als “Köder” bereit und verließen die Wohnanschrift.
Erst als sie kurz darauf jemandem von den aufwühlenden Geschehnissen erzählten, schöpfte diese Person Verdacht, woraufhin die richtige Polizei verständigt wurde. Eine Streife eilte umgehend zur Wohnanschrift des Paares, wo das Geld – wie von den Tätern gefordert – vor dem Haus deponiert worden war. Tatsächlich befand es sich noch an Ort und Stelle. Die Beamten wurden jedoch auf einen verdächtigen Mann aufmerksam, der sich an der Örtlichkeit aufhielt. Sie unterzogen diesen einer Kontrolle, wobei sich der Verdacht ergab, dass es sich um den Abholer des Geldes handelte. Der 25-Jährige mit syrischer Staatsangehörigkeit, welcher aktuell nicht über einen festen Wohnsitz verfügt, wurde daraufhin festgenommen und am Freitag auf Anordnung der Frankfurter Staatsanwaltschaft dem Haftrichter vorgeführt. Dieser ordnete Untersuchungshaft gegen den Tatverdächtigen an.
Telefonbetrüger versuchen mit dieser und anderen Maschen immer wieder, Bürgerinnen und Bürger um ihr Erspartes zu bringen. Häufig geben sie sich dabei als Polizisten oder Angehörige einer anderen staatlichen Stelle aus, an die Geld und Wertsachen übergeben werden sollen – ob zur “Sicherung”, als angebliche “Kaution” oder mit sonstiger Begründung, etwa wie im vorliegenden Fall als “Lockmittel”. Die Polizei weist eindringlich darauf hin, dass in Deutschland keine offizielle Stelle am Telefon zur Übergabe von Geld- und Sachwerten auffordert: “Seien Sie in solchen Fällen unbedingt misstrauisch! Legen Sie im Zweifel direkt auf und wählen Sie die 110!”
(Text: PM Polizei Westhessen)