Urberach (ES) Es hat bekanntlich etwas gedauert, bis die 21. Auflage der „Orwischer Woigass“ endlich über die Bühne gehen konnte. Die pandemiebedingte Zwangspause hat der Anziehungskraft des Weinfestes jedoch nicht geschadet.
Als bei der offiziellen Eröffnung am frühen Samstagabend mit den „Orwischer Dippchen un Ebbelwoi“ die örtliche Nationalhymne erklang, war die Vorfreude auf die zwei Weinfesttage jedenfalls groß. Der Musikverein 06, der auch noch ein paar weitere Stücke spielte, umrahmte die Begrüßungsworte der Festorganisatoren. Der Skiclub hatte 2019 erstmals federführend die Organisation der Woigass übernommen. Nach zwei Ausfällen hintereinander nun das Comeback des Festes, das wegen der Bauarbeiten in der Bachgasse einige Wochen später als üblich stattfand. Kommendes Jahr will man dann aber wieder zum üblichen Mai-Termin zurückkehren, sagte der Skiclub-Vorsitzende Gerhard Schickel. Was unter anderem den Vorteil hat, dass dann auch die Groß-Umstädter Weinkönigin, sonst ein treuer Stammgast in Urberach, wieder dabei sein kann. Am vergangenen Wochenende musste sie ihren Woigass-Besuch wegen eines Portugal-Aufenthalts absagen.
Bei ihrem ersten Vortreffen Anfang April waren sich die Organisatoren nicht so sicher, ob die Woigass in diesem Jahr denn auch wirklich wird stattfinden können. Daran war ausnahmsweise nicht die Pandemielage Schuld, sondern die Bauarbeiten. „Als wir gesehen haben, wie es hier aussah, haben wir alle nicht geglaubt, dass die Bachgasse rechtzeitig zum Weinfest fertig wird“, meinte Gerhard Schickel schmunzelnd. Pünktlich zur Weinfest-Eröffnung präsentierte sich die Bachgasse aber als „Sahnestückchen“, wie es Schickel formulierte. „Die Bachgasse ist aktuell die schönste Gasse in ganz Rödermark.“
Weinfest-Schirmherr Jörg Rotter lobte dann anschließend auch nicht nur das Weinfest und dessen Organisatoren, sondern pries auch die Vorzüge der Bachgasse nach der grundhaften Sanierung und Neugestaltung an. „Wir sind froh, dass diese beiden wichtigen Projekte abgeschlossen sind“, meinte Rotter mit Blick auf die Bachgasse und die nahe Bahnhofstraße, deren Sanierung bereits 2020 fertiggestellt wurde. Die Weinfesteröffnung war zugleich offizielle Einweihung der sanierten Straßen. Der Innenhof des Töpfermuseums soll im kommenden Jahr ebenfalls erneuert werden, kündigte Rotter an.
Ein großer Dank von Jörg Rotter und Gerhard Schickel ging nicht nur an die früheren Weinfest-Organisatoren Peter Müller und Dieter Hüllmandel, die bei der Eröffnung mit dabei waren, sondern auch an die Anwohner und die vielen ehrenamtlichen Helfer der Vereine, die die Bachgasse wieder zu einer echten Weinmeile gemacht hatten. Neben dem Skiclub beteiligten sich der Musikverein 06, die Germania, die Katholische Frauengemeinschaft St. Gallus, der TC Waldacker, die Kulturinitiative Maximal aus Rodgau, der KSV Urberach, die Pfadfinder und der Kleingartenverein Erlenwald. Weine aus Groß-Umstadt, von der Bergstraße, aus Rheinhessen und aus dem Elsass wurden ausgeschenkt. Zudem konnten auch Bioweine probiert werden. Dazu gab es Elsässer Flammkuchen, Grill- und Bratenspezialitäten sowie diverse Käseangebote.
Am Sonntag bot der Deutsche Kinderschutzbund im Hof der Töpfermuseums ein Kinderprogramm an. Im Töpfermuseum wartete auf die Besucher unter anderem eine Bilderschau des Heimat- und Geschichtsvereins, die die Entwicklung der sanierten Straßen dokumentierte. Die HGV-Vorsitzende Patricia Lips hatte zudem am Samstagnachmittag im Vorfeld der Eröffnungsfeier einen „Historischen Rundgang“ durch Urberach angeboten.