Erster Müll-Aktionstag in Heusenstamm

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(Symbolfoto: Pixabay)

Die Naturengel mit dem Heimat- und Geschichtsverein Heusenstamm veranstalten gemeinsam mit der Stadt Heusenstamm am Samstag, 7. Mai, den ersten Müll-Aktionstag mit dem Schwerpunkt Kippen-Schnippen.

In der Zeit von 9.30 bis 13 Uhr wird es am Torbau in der Frankfurter Straße einen Stand mit lokalen Verantwortlichen, Expert*innen und engagierten Naturengeln (teils in Kippenkostümen und mit kleinen Geschenken) sowie vielen Informationsmaterialien für interessierte Bürger*innen und Passant*innen geben.

Auch Bürgermeister Steffen Ball und Erster Stadtrat Uwe Michael Hajdu sind mit von der Partie und stehen für Fragen rund ums Thema Müll zur Verfügung. „Es dürfte eigentlich keine Überraschung sein, dass weggeworfene Zigarettenkippen negative und sogar toxische Auswirkungen auf unsere Umwelt haben. Was aber möglicherweise nicht jede*r weiß, ist, dass das achtlose Wegwerfen von Zigarettenkippen auf den Boden oder in die Vegetation sogar eine Ordnungswidrigkeit darstellt“, bemerkt Erster Stadtrat Hajdu.

Wege und Maßnahmen, die Anzahl „wilder Kippen“ konkret und praktisch zu minimieren

In Ergänzung zu den allgemeinen Informationen werden auch Wege und Maßnahmen vorgestellt, die die Anzahl der „wilden Kippen“ ganz konkret und praktisch minimieren können. Dazu gehören Sammelsysteme für Zigarettenkippen, wie zum Beispiel recycelte Taschenaschenbecher aus Alu. Auch die von einigen Naturengeln angefertigten „Kippengeister“ tragen bereits zu saubereren Straßen und Grünflächen in der Stadt bei. Sie werden aus Draht und leeren Getränkedosen gebastelt, an exponierten Stellen in Heusenstamm und Rembrücken angebracht und regelmäßig ausgetauscht. Bürger*innen aber auch Geschäfte und Gewerbetreibende können gerne eine Kippengeist-Patenschaft übernehmen. Außerdem werden die Naturengel am Aktionssamstag zum ersten Mal die City Bee in Aktion testen. City Bee ist eine Art akkubetriebener Staubsauger für die Straße, der handgeführt eine umweltschonende Reinigung des öffentlichen Raums ermöglicht (vielleicht gehört das mühsame Sammeln mit Müllgreifern somit bald der Vergangenheit an). Außerdem werden die Naturengel – wie an jedem ersten Samstag im Monat – auch am 7. Mai wieder ausschwärmen und zu Müllgreifern, Eimern, Müllsäcken und Kehrblechen greifen, um im Stadtgebiet und den angrenzenden Wiesen und Wäldern wilden Müll aufzusammeln. Selbstverständlich sind alle Interessierten herzlich eingeladen mitzumachen und mitzuhelfen (Treffpunkt: 9.30 Uhr an der Grünanlage am Bahnhofsplatz).

Der erste Heusenstammer Müll-Aktionstag resultiert aus einem Vorschlag des Ende Januar stattgefundenen Netzwerkabends (Themenschwerpunkt Müll) der in Gründung befindlichen Bürger*innen-Stiftung Heusenstamm. „Wir merken durch viele Gespräche und Anfragen, dass sich die Menschen immer bewusster mit Umweltfragen auseinandersetzen und auch immer mehr bereit sind, an ihrem eigenen Verhalten oder in anderen Lebensbereichen etwas zugunsten des Umwelt- und Klimaschutzes zu verändern. Und so sind wir natürlich auch begeistert, dass sich bereits viele Bürgerinnen und Bürger bei den Naturengeln engagieren oder in anderen Natur- und Umweltorganisationen aktiv sind. Dieses Engagement in Kombination mit persönlicher und kreativer Eigenleistung kommt schließlich unserer gesamten Stadtgesellschaft zu Gute. Als Bürgermeister und politisch Verantwortliche sind wir vom Müll-Aktionstag überzeugt und unterstützen solche Veranstaltungen daher sehr gerne,“ sagt Ball.

Infobox

Laut Weltgesundheitsorganisation werden in Deutschland jährlich etwa 100 Milliarden Zigaretten, die bis zu 7.000 Schadstoffe und 50 nachweislich krebserregende Stoffe enthalten, geraucht; etwa Zweidrittel davon landen auf dem Boden. Besonders schädlich sind dabei die übriggebliebenen Filter (sogenannte Kippe). Wegen deren Funktion, einen Teil der Giftstoffe aus dem Tabakrauch herauszufiltern, sind die Stoffe hier also konzentriert. Und sobald sie mit Wasser in Berührung kommen, lösen sich diese Stoffe schnell auf und landen in den Böden und im Grundwasser. Eine weggeschnippte Kippe verunreinigt also bis zu 40 Liter Grundwasser. „Es ist völlig klar, dass die Schad- und Giftstoffe aus Kippen auch Schäden in der Umwelt anrichten. Und auch Tiere können sie mit Nahrung verwechseln und qualvoll daran verenden. Uns ist unverständlich, dass das ‚Schnippen von Kippen‘ immer noch als Kavaliersdelikt durchgeht“, sind sich Sonja Alderson-Heim und Julia Weitzel von den Naturengeln einig.

Wer Kontakt zu den Naturengeln aufnehmen möchte, schaut auf der Website dienaturengel.de vorbei oder schreibt eine Mail an info@dienaturengel.de.

(Text: PM Stadt Heusenstamm)