18 Monate beträgt die durchschnittliche Lebensdauer eines Handys, danach landet es oft ausrangiert in der Schublade. Laut statista.com, einem deutschem Online-Portal für Statistik, das Daten von Markt- und Meinungsforschungsinstitutionen sowie aus Wirtschaft und amtlicher Statistik zugänglich macht, sollen in deutschen Haushalten rund 206 Millionen Handys ungenutzt herumliegen. Die Deutsche Umwelthilfe schätzt, dass über 4,8 Tonnen Gold, 50 Tonnen Silber und 1.800 Tonnen Kupfer in Form von ungenutzten Handys vorhanden sind.
Ab Montag, 11. April, können daher ausrangierte Handys samt Akku (gerne auch mit Ladekabel) in einer Sammelbox im Eingangsbereich des Bürgerbüros (Kaiserpalais, Kaiserstraße 39, 63065 Offenbach) abgegeben werden. Die Zutrittsregelungen im Rahmen der Schutzmaßnahmen bezüglich der Corona-Pandemie und Öffnungszeiten müssen beachtet werden. Dabei ist der Zustand der Geräte egal: sowohl funktionstüchtige als auch defekte Geräte können abgegeben werden. Die Sammelbox wird von der Deutschen Umwelthilfe zur Verfügung gestellt. Reparierbare bzw. reparierte Handys werden nach zertifizierter Datenlöschung auf dem eigenen Online-Shop zum Wiederverkauf angeboten, der Rest wird in einem zertifizierten Verfahren recycelt. Mit den Erlösen von bis zu zwei Euro für jedes gesammelte Handy werden Umwelt- und Naturschutzprojekte der Deutschen Umwelthilfe unterstützt. So leistet die Handyspende einen wertvollen Beitrag zum Erhalt von Artenvielfalt und Natur in Deutschland.
Ausgediente Handys in den Hausmüll zu werfen ist gesetzlich verboten, da sie neben Edelmetallen, Stoffe enthalten, die auch die Umwelt schädigen können. Benötigte, sogenannte Konfliktmineralien – also Edelmetalle, werden in politisch unruhigen Regionen in Asien oder Afrika für Mensch und Natur unter katastrophalen Bedingungen abgebaut. Hierfür werden häufig große Flächen Regenwald abgeholzt. Das führt auch zum Verlust der Biodiversität.
Jährlich gehen bis zu 24 Millionen neuwertige Handys über deutsche Ladentheken. Bei der Produktion können zudem giftige Chemikalien in das Grundwasser gelangen. Lange Transportwege verursachen zusätzliches CO2. Daher sollte das Handy so lange wie möglich genutzt werden. Dafür schützt man es am besten mit einer Hülle und Folie vor Schäden. Insbesondere die Fertigung von Leiterplatten und Chips ist energie- und ressourcenintensiv. Wenn es doch Zeit für ein neues Gerät wird, gibt es viele Möglichkeiten auf ein gebrauchtes Gerät zurückzugreifen. Durch die Wiederverwendung eines einzelnen Smartphones können laut der Deutschen Umwelthilfe etwa 14 Kilogramm Ressourcen und 58 Kilogramm CO2-Emissionen eingespart werden.
Insgesamt werden im Durchschnitt 1,03 Millionen Tonnen Elektroaltgeräte jährlich bei der Entsorgung nicht getrennt erfasst. Diese Menge geht somit dem nachgelagerten Recycling verloren. Recycling minimiert den Verbrauch von Energie, Wasser und Chemikalien sowie CO2-Emissionen und Abfall.
Für alle, die nicht die Sammelbox im Bürgerbüro nutzen können, gibt es aber auch die Möglichkeit, alte Handys bei einem öffentlichen Recyclinghof kostenlos zu entsorgen. Auch Produkte, die Strom lediglich weiterleiten, zählen inzwischen zum Elektroschrott. Dazu gehören defekte Mehrfachsteckdosen und Verlängerungskabel, genauso wie USB-, HDMI-, Netzwerk- oder alle anderen Kabel wie das kaputte Ladekabel. Sie alle haben im Hausmüll nichts verloren, weder in der Gelben Tonne noch im Restmüll.
Außerdem müssen größere Elektronikfachgeschäfte das Handy kostenfrei zur Entsorgung annehmen, auch wenn es dort nicht gekauft worden ist. Ebenso nimmt der jeweilige Mobilfunkanbieter ein altes Handy in der Regel kostenfrei zurück und es kann in den meisten Fällen vor Ort in einem Shop des entsprechenden Anbieters abgegeben werden – oder eben auch gut verpackt über den Postweg.
Hinweis: Regelmäßig stellt das Amt für Umwelt, Energie und Klimaschutz nützliche Tipps für nachhaltiges Verhalten, für den Klimaschutz und zum Energiesparen bereit. An jedem ersten Montag im Monat wird der Umwelt- und Klimatipp im Presse-Newsletter veröffentlicht.
(Text: Pm Stadt Offenbach)
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… erschließt sich ihre Welt, indem sie viel Zeit in der Natur verbringt. Bei langen Fahrradtouren und schöne Wanderungen tankt sie Kraft. Lokale Themen sind ihre Welt. Sowohl in den Printprodukten als auch online informiert sie am liebsten über Polizeiberichte, Tiergeschichten und Umweltthemen. Absolute Lieblingsbeschäftigung in der Adventszeit: Plätzchen backen.
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