Darmstadt plant neues Konversionsprojekt

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Ausschnitt aus dem Stadtplan: Areal liegt zwischen dem Autobahnkreuz und der Stadt Griesheim, nördlich vom August-Euler-Flugplatz. (Karte: Wissenschaftsstadt Darmstadt / Vermessungsamt)

Gewerbe- und Zolltrainingszentrum auf ehemaligen “Airfield Griesheim”

In der Wissenschaftsstadt Darmstadt kommt jetzt eine weitere Konversionsfläche in die Entwicklung – das Gelände im äußersten Westen Darmstadts, das zuletzt unter dem Namen „Airfield Griesheim“ bekannt war. Dort soll künftig neben einem Trainingszentrum für den Zoll auch Gewerbe angesiedelt werden, beides unter Wahrung ökologischer Prämissen. Den entsprechenden Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan W 67 hat jetzt der Magistrat gefasst.

„Mit dieser Entscheidung ist eine weitere Stärkung des Wirtschaftsstandorts Darmstadt verbunden – zumal mit dem Trainingszentrum  für den Zoll eine wichtige Bundeseinrichtung hier ihren Platz findet. Die Generalzolldirektion hat Darmstadt als einen von elf Orten in Deutschland ausgewählt“, erklärt Oberbürgermeister Jochen Partsch. „Damit setzen wir die erfolgreiche Strategie der Neunutzung ehemaliger Militärflächen fort. Und wie bei den bisherigen großen Konversionsprojekten – der Lincolnsiedlung, den ehemaligen Kelley-Barracks und dem künftigen Ludwigshöhviertel – geschieht die Umsetzung unter den Aspekten der Nachhaltigkeit, der ökologischen Rücksichtnahme und des Klimaschutzes.“

Das Areal liegt zwischen dem Autobahnkreuz und der Stadt Griesheim, nördlich vom August-Euler-Flugplatz, und war zuletzt von der US Army genutzt worden. Nachdem die amerikanischen Streitkräfte die Nutzung aufgegeben hatten, ging die 7,2 Hektar große Konversionsfläche, die unter anderem mit Gebäuden für den Flugbetrieb, Verwaltungseinrichtungen, Fahrzeughallen und Wohngebäuden bebaut ist, in den Besitz der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) über.

Außergewöhnlicher Standort

Die BImA strebt an diesem außergewöhnlichen Standort zum einen die Ansiedlung eines Einsatztrainingszentrums für den Zoll an, zum anderen sollen Flächen für gewerbliche Nutzungen entwickelt werden. Dafür hat der Magistrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt die Aufstellung eines Bebauungsplans beschlossen. Der Stadtverordnetenversammlung wird diese Vorlage des Magistrats in ihrer Maisitzung zur Beschlussfassung vorgelegt.

Außergewöhnlich ist am „Griesheim Airfield“, dass die Erschließung dieser Darmstädter Konversionsfläche innerhalb der Gemarkung Griesheim liegt. „Die Zusammenarbeit mit unserer Nachbarstadt Griesheim ist unerlässlich bei diesem Projekt und sie funktioniert bereits heute sehr gut“, betont OB Partsch.

Das Thema Nachhaltigkeit soll an diesem Standort mit innovativen neuen Ansätzen verfolgt werden, darin sind sich die BImA und die Wissenschaftsstadt Darmstadt einig. „Wir zielen auf ein Projekt ab, das die Nutzung einer unserer wenigen Entwicklungsflächen und wichtige ökologische Anforderungen klug zusammenbringt“, sagt Bau- und Umweltdezernent Michael Kolmer. „Es wird um Ressourcenschonung gehen, um eine zukunftsfähige CO2- und Treibhausgasbilanz und um einen klimagerechten Wasserhaushalt. Die hochwertigen Naturräume auf dem Gelände sollen erhalten bleiben. Erfolgversprechend ist auch die Möglichkeit, die Gewerbeflächen im Dialog mit künftigen Nutzern zu entwickeln, um deren Bedürfnissen gerecht zu werden.“

Zusammenarbeit mit Stadt Griesheim

In den Planungsverlauf werden die Interessenten eingebunden – auch dies in enger Abstimmung mit der Stadt Griesheim. Mit der Erarbeitung einer umfassenden Nutzungs- und Biotopkartierung wurde bereits begonnen.

Der benachbarte August-Euler-Flugplatz befindet sich heute nicht mehr im funktionalen Zusammenhang mit der Konversionsfläche, sondern wird durch die TU-Darmstadt zu Forschungszwecken genutzt. Aufgrund seiner besonderen ökologischen Gegebenheiten und des Artenbestandes steht dessen Fläche unter Naturschutz.

(Text: PM Wissenschaftsstadt Darmstadt)