Miteinander ins Gespräch kommen und über den persönlichen Kontakt zum Thema Gesundheit und Prävention aufklären und unterstützen. Das ist einer der Schwerpunkte der ehrenamtlichen Gesundheitslotsinnen und –lotsen des Gesundheitsamtes. Bewerbungen sind noch bis zum 15. April möglich.
Oft sind es schon banale Hürden, wie etwa die Sprache, die eine Gesundheitsaufklärung erschweren. Genau da setzt das Projekt „Kommunale Gesundheitsinitiativen interkulturell“ (KoGi) des Gundheitsamtes an. In Kooperation mit verschiedenen Trägern und Institutionen wird versucht, viele Menschen unter Berücksichtigung interkultureller und sprachlicher Bedarfe zu erreichen.
Gesundheitsdezernent Stefan Majer sagt: „Das Frankfurter KoGi Lots:innen Projekt ist eine klasse Initiative. Das hat sich in der Corona-Zeit besonders gezeigt: Die gezielte und persönliche Information in verschiedenen Sprachen bei Ausbruchsgeschehen, beispielsweise in Wohnblöcken oder Gemeinschaftsunterkünften, aber auch die Aufklärung zur Impfung waren und sind ein großartiger Beitrag zur Pandemiebekämpfung.“
„Interkulturelle Gesundheitsaufklärung ist besonders in einer internationalen Stadt wie Frankfurt am Main wichtig und notwendig. Menschen, die noch nicht gut Deutsch sprechen, müssen dennoch einen leichten Zugang zum Gesundheitssystem haben. Daher ist die Initiative ‚KoGi‘ so wertvoll und fördert die interkulturelle Gesundheitsaufklärung“, betont Dr. Peter Tinnemann, Leiter des Frankfurter Gesundheitsamts. „Ich freue mich auf viele neue Bewerbungen, damit wir unser erfolgreiches Projekt gemeinsam mit unseren Partnern fortführen können.“
Förderung der interkulturellen Öffnung
Ziel des Gesundheitsprojekts ist, gegenseitige interkulturelle Öffnung zu fördern, mehrsprachige und kultursensible Gesundheitsaufklärung anzubieten, die Stärkung der Gesundheitskompetenz vulnerabler Bevölkerungsgruppen sowie die direkte Gesundheitskommunikation in Frankfurt zu ermöglichen.
„Die Gesundheitslots:innen informieren auf Wunsch in der jeweiligen Muttersprache über das deutsche Gesundheitssystem sowie über Einzelthemen der Gesundheitsförderung und Prävention“, erklärt Sophia Stenzel vom Verein Kinder im Zentrum Gallus. „Die Sprachkenntnisse der Teilnehmer:innen an den KoGi-Lehrgängen im Gesundheitsamt Frankfurt umfassen neben Deutsch noch 31 weitere Sprachen“, betont sie.
Ab Anfang Mai bis Mitte Juli sollen 30 weitere geeignete Personen, die ehrenamtlich tätig werden möchten, zu KoGi-Lotsinnen und -Lotsen ausgebildet werden. Der Ausbildungszeitraum erstreckt sich von Anfang Mai bis Mitte Juli mit einem Pensum von ein bis zwei Veranstaltungen pro Woche. Diese finden Dienstag- und/oder Donnerstagabend sowie Samstag ganztägig in Präsenz- und in Online-Formaten statt.
Thema der Ausbildung wird das gesunde Aufwachsen in Krippe, Kita und Grundschule sein. Die Teilnehmenden werden zur KoGi-Gesundheitslotsin oder zum KoGi-Gesundheitslotsen in verschiedenen Gesundheitsthemen ausgebildet. Die erlernten Inhalte sollen dann im Rahmen von Veranstaltungen an die Zielgruppe niedrigschwellig auf Deutsch und der eigenen Muttersprache weitergegeben werden.
Voraussetzungen
Folgende Voraussetzungen sollten KoGi-Gesundheitslotsinnen und -lotsen mitbringen: eine gewisse interkulturelle Kompetenz, Mehrsprachigkeit und ausreichende Deutsch-Kenntnisse. Diese Fähigkeiten sind später auch für die Einsätze gefragt. Zudem ist ein pädagogischer oder medizinischer Hintergrund wünschenswert.
Bewerbungen sind bis Freitag, 15. April, mit Lebenslauf und Motivationsschreiben per E-Mail an sophia.stenzel@kiz-gallus.org möglich.
Einsatzmöglichkeiten
Die KoGi-Gesundheitslotsinnen und Gesundheitslotsen können interkulturelle Gesundheitsveranstaltungen anbieten in:
- Stadtteileinrichtungen
- Krippen, Kindergärten und Schulen
- Familienbildungsstätten
- Kirchengemeinden
- Moscheevereinen
- Kulturzentren
- Sportvereinen
- Selbsthilfegruppen
- Kliniken
Allgemeine Informationen
Das Gesundheitsprojekt KoGi wurde 2007 gestartet und hat bis 2020 rund 80 Personen ausgebildet. Im Jahr 2013 fand die erste Ausbildung von Multiplikatoren mit Migrationsgeschichte zu spezifischen relevanten Gesundheitsthemen statt. Drei Jahre später kam ein zusätzliches Flüchtlingsmodul für speziell ausgebildete KoGi-Lotsinnen und Lotsen im Bereich Gesundheitsbildung in Flüchtlingsunterkünften hinzu. Seit 2021 existiert ein weiteres Modul mit dem Fokus auf die Schwerpunkte Krippe, Kita und Grundschule.
(Text: PM Stadt Frankfurt)