Kreis Offenbach setzt Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung

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(Symbolfoto: Pixabay)

Aktionsprogramm „Zuhause im Kreis Offenbach“ mit Workshops und Wettbewerben zeigt Momente und Orte der Vielfalt

Das Integrationsbüro des Kreises Offenbach plant für dieses Jahr gemeinsam mit lokalen Kooperationspartnerinnen und -partnern ein Aktionsprogramm, in dem es um den respektvollen Umgang und das harmonische Zusammenleben in einer pluralistischen Gesellschaft geht. Im Zeitraum von März bis Dezember werden Workshops, Fortbildungen, Exkursionen, Lesungen, Ausstellungen sowie Kino- und Theatervorstellungen angeboten. Außerdem gibt es einen Foto- sowie einen Gedichte- und Poetry Slam-Wettbewerb.

Dabei sollen Möglichkeiten eines friedlichen Miteinanders in einer „Gesellschaft der Vielen“ diskutiert und das Thema auf kreative Weise bearbeitet werden. Zentrales Element ist dabei die Aktion „Der Kreis liest ein Buch“, die erstmals in Kooperation mit kommunalen Stadtbüchereien realisiert wird. Eine Eröffnungslesung mit Rafik Schami, der sich als syrisch-deutscher Schriftsteller mit dem Leben von Migranten auseinandersetzt und sich für Demokratie und Menschenrechte engagiert, ist für Donnerstag, 21. April, geplant.

Subtil auftretenden Rassismus und Antisemitismus im Alltag bewusster machen

Thematisch dreht sich das Aktionsprogramm darum, den mitunter subtil auftretenden Rassismus und Antisemitismus im Alltag bewusster zu machen, diesem entgegenzutreten und Orte und Momente der Vielfalt im Kreis Offenbach darzustellen. „Wir wollen ein Zeichen gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und Diskriminierung setzen. Bei den Veranstaltungen können Ideen und Konzepte zu der Frage entwickelt werden, wie wir als Gesellschaft unser Zusammenleben wahrnehmen, erleben, beschreiben und letztlich gestalten wollen“, sagt Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger.

Das Programm startet am 21. März, am Internationalen Tag gegen Rassismus und endet am 10. Dezember, am Internationalen Tag der Menschenrechte. Die kreisweite Veranstaltungsreihe steht unter dem zentralen Motto „Zuhause im Kreis Offenbach – Wie du, anders als du. Aktionen gegen Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus“. Gemäß dem Titel sollen durch das Bewusstmachen von Unterschiedlichkeiten Gemeinsamkeiten gefunden werden. Interessierte Menschen können sich auf vielfältige Art mit den genannten Themen auseinandersetzen, austauschen, einbringen und neue Projekte für das Zusammenleben im Kreis Offenbach, wo Menschen aus vielen Kulturen und aus rund 180 Nationen zuhause sind, kreieren.

Aufruf sich aktiv an dem Programm zu beteiligen

Verbände, Vereine, Initiativen und Einrichtungen sowie andere interessierte Gruppen und engagierte Personen sind aufgerufen, sich aktiv an dem Programm zu beteiligen. Die kommunalen Integrationsstellen stehen als Ansprechpersonen unterstützend zur Seite. Der Kreativität der Formate sind keine Grenzen gesetzt. Bei Diskussionsveranstaltungen und anderen Terminen können Fachleute, die sich mit den Themen Integration, Rassismus, Antisemitismus und Gleichstellung beschäftigen, den öffentlichen Diskurs über Diskriminierung, Respekt und Toleranz gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern forcieren. Die Teilnehmenden gehen der Frage nach, wie mehr Fairness und Respekt das gesellschaftliche Leben prägen können.

Mitgestaltet wird das Aktionsprogramm von kommunalen Integrationsstellen in Dreieich, Heusenstamm, Langen, Mühlheim, Neu-Isenburg, Obertshausen, Rodgau, Rödermark und Seligenstadt, den Partnerschaften für Demokratie, dem Kreisausländerbeirat sowie dem Evangelischen Dekanat Dreieich-Rodgau. Da es um kulturelle und nationale Vielfalt geht, ist auch das Europe Direct Relais RheinMain im Kreishaus in Dietzenbach beteiligt, um darzustellen wie die Ideale und Werte der Staatengemeinschaft das gesellschaftliche Leben auch im Kreis Offenbach bereichern können.

Wettbewerbe zum Themenkomplex

Auf eine große Beteiligung und viele kreative Beiträge hoffen die Initiatorinnen und Initiatoren vor allem bei den Wettbewerben zum Themenkomplex gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und Diskriminierung. Die zwei Erstplatzierten erhalten pro Wettbewerb in der Summe 1.000 Euro Preisgeld. Ein Fotowettbewerb soll „Orte und Momente der Vielfalt im Kreis Offenbach“ zeigen, und bei einem Poetry Slam stehen die Texte unter der Überschrift „Antisemitismus im Alltag – ich bin kein/e Antisemit/in, aber . . . “.

In das Aktionsprogramm integriert werden auch die traditionell im Herbst stattfindenden „Interkulturellen Wochen“. Die Kooperationspersonen sollen ihre Veranstaltungen inhaltlich auf das Thema ausrichten. „Rassismus und Diskriminierung sind Themen, von denen leider viele Menschen betroffen sind, deshalb wollen wir unser Augenmerk mit dem Aktionsprogramm und der Präventionsarbeit stärker auf diese Art der Menschenfeindlichkeit richten, denn das Phänomen geht die ganze Gesellschaft an“, sagt Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger.

Ideen und Projekte für das Jahresprogramm können direkt per Online-Formular unter www.kreis-offenbach.de/AnmeldungAktionsprogramm gemeldet werden. Unter www.kreis-offenbach.de/Zuhause-im-Kreis-Offenbach sind weitere Informationen zum Programm und den Wettbewerben abrufbar.

(Text: PM Kreis Offenbach)