Die Wissenschaftsstadt Darmstadt hat ein innovatives Angebot für Bürgerinnen und Bürger veröffentlicht – das Gründach- und Entsiegelungskataster.
Umweltdezernent Michael Kolmer hat dies am Freitag (14. Januar) zusammen mit dem Leiter des Amtes für Klimaschutz und Klimaanpassung, Dr. Patrick Voos, in einer digitalen Pressekonferenz vorgestellt und erläutert.
„Mit dem neuen Angebot wollen wir Bürgerinnen und Bürger, Eigentümer und Eigentümerinnen, aber auch Gewerbetreibende zu den Themen Dachbegrünung und Entsiegelung informieren“, so Dezernent Kolmer. „Denn sowohl für sie wie für die Stadt insgesamt liegen – vor dem Hintergrund notwendiger Klimaanpassungsstrategien – große Chancen. Mit dem Kataster wollen wir aufzeigen, dass Begrünungen und Entsiegelungen nicht nur einen Mehrwert für das Stadtklima und die biologische Vielfalt bedeuten, sondern sich auch wirtschaftlich lohnen können.“
Potenziale zur Entsiegelung und Dachbegrünung per Mausklick erkennen
Mit Hilfe der Online-Kartenanwendung können Bürgerinnen und Bürger ganz einfach per Mausklick erkennen, wo Potenziale zur Entsiegelung und Dachbegrünung auf dem eigenen Grundstück oder Gebäude vorhanden sind. Zugleich werden, nach Einzeichnung einer entsprechenden Fläche, unter anderem die eingesparten Abwassergebühren sowie Faktoren wie zurückgehaltene Niederschlagsmenge oder Feinstaubbindevermögen angezeigt. Individuell an die örtlichen Gegebenheiten angepasste Pflanzlisten geben Anregungen und Tipps für die Begrünung der Dachflächen. Zur Entsiegelung von Hofflächen, Vorgärten oder Parkplätzen werden wasserdurchlässige Befestigungsarten empfohlen.
Erreichbar ist das Gründach- und Entsiegelungskataster als neue Anwendung unter www.gpm-webgis-13.de/geoapp/kataster/darmstadt/.
Lebenswertere Stadt durch Begrünung
„Hitze- und Trockenperioden wie auch Starkregenereignisse werden zukünftig vermehrt auftreten. Die Folgen der Klimakrise betreffen auch die Wissenschaftsstadt Darmstadt. Mehr Grün – sei es auf Dächern, in Innenhöfen oder an Fassaden – ist vor allem in den stark versiegelten Innenstädten die effektivste und nachhaltigste Maßnahme zur Klimaanpassung. Regenwasser wird zurückgehalten und vermindert so die Gefahr von Überflutungen, die langsame Verdunstung kühlt und schützt das Gebäude“, betonte Umweltdezernent Kolmer. „Sogenannte Schottergärten sind vergleichbar mit gepflasterten, versiegelten Flächen – Pflanzen hingegen sind natürliche Klimaanlagen und Luftfilter. Mit viel Grün im öffentlichen wie auch privaten Raum können wir die Stadt lebenswerter und zukunftssicherer machen.“
Entwickelt wurde das Kataster durch die Klärle-Gesellschaft für Landmanagement und Umwelt mbH aus Weikersheim. Basis waren unter anderem hochaufgelöste Befliegungsdaten aus den Jahren 2019 und 2021 sowie städtische Daten zum aktuellen Versiegelungsgrad aller Darmstädter Flurstücke.
(Text: PM Stadt Darmstadt)