Deutscher Dialogmarketing Verband: Bisherige Briefkasten-Verteilung soll beibehalten werden / Große Mehrheit der Deutschen wünscht Haushaltswerbung
Obertshausen (sit) Die Werbeprospekte aus dem Briefkasten studieren und nach unschlagbaren Angeboten forschen – für viele Menschen ein wöchentliches, liebgewonnenes Ritual. Im vergangenen Jahr gab es einen Vorstoß, dass Haushaltswerbung nur noch diejenigen Bürger erhalten, die einen „Werbung, ja bitte“-Aufkleber auf dem Briefkasten haben. Martin Jacobi, Vize-Präsident des Deutschen Dialogmarketing Verbands e.V. (DDV) und einer der Geschäftsführer der EGRO-Direktwerbung mit Sitz in Obertshausen, sieht das kritisch.
Die Petition der Initiative „Letzte Werbung“ und Deutscher Umwelthilfe hat zum Ziel, den Einwurf von nicht-adressierter Briefkastenwerbung zu untersagen, ein sogenanntes „Opt-Out“-System. Wer allerdings einen Aufkleber mit „Ja, ich will Werbung“ auf dem Briefkasten anbringt, solle weiterhin Prospekte erhalten, genannt „Opt-In“. Das Anliegen dahinter: Papiermüll zu vermeiden und Ressourcen zu schonen. Der Zentralverband der Deutschen Werbewirtschaft hat unmittelbar mit einem Faktencheck reagiert, in dem er unter anderem darlegte, dass die Werbeprospekte zum allergrößten Teil auf Altpapier gedruckt werden und die Papierfasern laut Bundesumweltamt bis zu sechsmal, laut TU Darmstadt gar bis zu zehnmal wiederverwendet werden können.
Etwa 27 Prozent der deutschen Haushalte tragen einen „Bitte keine Werbung“-Aufkleber, heißt es außerdem in dem Papier. Mehr als 70 Prozent hätten sich faktisch also für die Werbung entschieden und möchten Prospekte erhalten. „Postalische Werbung ist einer der wichtigsten Werbekanäle für den Handel“, weiß Martin Jacobi. „Alle Haushalte, die Werbung wünschen, werden erreicht. Das schafft kaum ein anderes Medium.“ Gerade während der Pandemie im vergangenen Jahr war der Informationsbedarf in der Bevölkerung hoch. In Zeiten von Homeoffice oder Kurzarbeit lag die Reichweite noch höher und hat sich positiv auf das Nutzungsverhalten ausgewirkt. Bei digitalen Werbeformaten – etwa per Mailing oder auf Plattformen – sei ein anderes Nutzungsverhalten von Verbrauchern festzustellen; hier wird gezielt nach einem bestimmten Produkt gesucht. Mittels Werbeprospekt wird der Leser aktiv auf besondere Angebote aufmerksam gemacht. „Für den Handel ein probates Mittel, um den Verbraucher abzuholen“, so Martin Jacobi. Und genau darum geht es dem DDV unter anderem. „Wir fördern das Ideal eines mündigen Verbrauchers und die Freiheit der Kommunikation“ nennt der Verband als eine seiner Aufgaben. Schon heute kann der mündige Bürger per Aufkleber wählen, ob er Prospekte erhalten möchte oder nicht.
Werbung – nicht nur im Sinne von Produktwerbung -, sondern als Verein oder Partei für ein Anliegen oder eine Sache, wird ebenfalls wie die klassische Prospektwerbung häufig über die Briefkästen der Republik vertrieben. Dieser Weg, im öffentlichen Interesse wie wirtschaftlich zu informieren, müsse geöffnet bleiben, meint der DDV-Vizepräsident: „Wir müssen uns das Recht des freien Briefkastenzugangs erhalten. Die durch ein mögliches Opt-In-Prinzip eingeschränkte Reichweite für Werbepost kann man auch den leisen Tod der freien Marktwirtschaft bezeichnen. Wie sonst sollen Hersteller und Händler noch effizient ihre Angebote präsentieren? Alle Alternativen wären deutlich teurer, nicht unbedingt nachhaltiger und bei weitem nicht so akzeptiert wie die Haushaltswerbung im Briefkasten. Und wen es stört, der macht halt einen Werbe-Stopp-Aufkleber darauf.“
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… erschließt sich ihre Welt, indem sie viel Zeit in der Natur verbringt. Bei langen Fahrradtouren und schöne Wanderungen tankt sie Kraft. Lokale Themen sind ihre Welt. Sowohl in den Printprodukten als auch online informiert sie am liebsten über Polizeiberichte, Tiergeschichten und Umweltthemen. Absolute Lieblingsbeschäftigung in der Adventszeit: Plätzchen backen.
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