20 Jahre Sommerwerft: Das Theaterfestival am Fluss

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Das Gelände der Sommerwerft lädt auch in diesem Jahr zum Flanieren ein.

Für 17 Tage, seit dem 23. Juli bis zum 8. August, gibt es am Main ein Festival der besonderen Art und auch noch kostenlos für alle Frankfurter Bürger. Der Verein Protagon lädt zum 20. Mal ein, am Frankfurter Kulturfestival an der Weseler Werft teilzunehmen. Es wurde ein Ort der Kreativität und Lebensfreude geschaffen. Wieder waren hunderte Menschen daran beteiligt den Raum zu gestalten, um die Sommerwerft lebendig zu machen.

Eine Eröffnungsfeier wie aus dem Bilderbuch

Zur Eröffnung des 20. Geburtstag am 23. Juli führten Bernhard Bub und Bernd Abraham Frankfurts Bürgermeister Uwe Becker über das Gelände. Berhard Bub ist Initiator des Festivals und Gründer des Antagon Theaters. Vor 20 Jahren hatte er es sich zum Ziel gesetzt Theaterfestivals nach Frankfurt zu bringen und hat es auch geschafft. Seit 2001 gab es kein Jahr, an dem die Sommerwerft nicht stattfand. Durch viel Engagement von Bürgern und Künstlern konnte ein Gesamtkunstwerk entstehen.

Uwe Becker war auch in diesem Jahr beeindruckt von der Vielfalt des Festes und sieht auch für die Zukunft Förderungen der Sommerwerft durch die Stadt Frankfurt. „Die Sommerwerft ist Frankfurt – in ihrer Buntheit und in ihrer Vielfalt“, so Becker bei der Eröffnungsrede.

Der Kulturfreiraum

Der Kulturfreiraum ist, wie der Name schon sagt, ein offener Raum für Künstler aller Art. Neben den geplanten Performances, die als Programmpunkte angekündigt werden, kann es hier jederzeit auch zu einer spontanen Tanzeinlage kommen. Der Raum ist frei, um sich selbst erleben zu können. Theaterproduktionen, zeitgenössischer Tanz, Zirkusperformances, Musikalische Revues, Bands und Singer-Songwriter, Poetry Slams, Open-Air Kino, Workshops, Symposien, Walk-Acts und vieles mehr warten auf die Besucher.

Etwas Besonderes in diesem Jahr ist das Kinder-Theater. Während der Pandemie haben die Einschränkungen Kinder mit am härtesten getroffen. Daher sollen auch sie wieder die Freiheit haben, sich auf dem Werftgelände ausleben zu können und neue aufregende Stücke zu sehen.

Flohmarkt mit Groove und Workshops zum Mitmachen

An den Sonntagen lädt das Festival zu einem besonderen Flohmarkt ein. Umrahmt ist er von Musik, Performances und Theater und hat so ein besonderes Flair. Einzigartige Schätze aus Kellern, Speichern und Schränken werden hier angeboten. Währenddessen flaniert man am Main und genießt das schöne Wetter, soweit selbiges mitspielt.

Wer selbst bei einer Tanzimprovisation dabei sein möchte oder schon immer mal Graffitis sprayen wollte, kann einen der Workshops der Sommerwerft besuchen. Anmeldungen zu den Aktivitäten funktionieren nur vor Ort am Infopoint.

Selbst die Pandemie konnte das Festival nicht stoppen

Bereits im letzten Jahr konnte das Theaterfestival unter strengen Bedingungen stattfinden. Es durften weniger Besucher auf das Gelände kommen. In diesem Jahr dürfen bis zu 2000 Personen gleichzeitig auf das Gelände. Das Hygienekonzept sieht vor, dass alle Besucher getestet, geimpft oder genesen sein müssen, daher wurde der sonst immer offene Raum mit einem Zaun eingesperrt. „Den Main kann man wenigstens nicht einzäunen“, so Bub.

Theaterliebhaber aufgepasst

Mit der Sommerwerft endet das Frankfurter Kulturprogramm in diesem Jahr aber nicht. Barbara Luci Carvalho ist nicht nur Künstlerische Leiterin der Sommerwerft, sondern auch Leiterin des Internationalen Frauen*Theater-Festival (IFTF), das dieses Jahr vom 13. bis zum 19. September ebenfalls am Main vertreten sein wird. Auch sie sind Teil des Protagon e.V. und möchten mit ihrem Programm für Themen wie Sexismus sensibilisieren. An vier Tagen stellen sie mit ihrem Theaterprogramm einen Raum, in dem sich Frauen gegenseitig bestärken können.

Dieser Artikel erschien zuerst auf DER FRANKFURTER

(Text: TL / Fotos: Martin Hutzelmeier)

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