„Psychosoziales Coaching“

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Über den Start des gemeinsamen Projektes freuen sich (v. l. n. r.) Sarah Kreuz und Prof. Philipp A. Thomann vom ZSG in Erbach sowie Michael Vetter, Kreisbeigeordneter für Arbeit und Soziale Sicherung, Oliver Grobeis, Erster Kreisbeigeordneter des Odenwaldkreises, und der Psychologe Roland Fröhlich.

Neues Kooperationsprojekt für Kunden des Kommunalen Job-Centers

Über den Start des gemeinsamen Projektes freuen sich (v. l. n. r.) Sarah Kreuz und Prof. Philipp A. Thomann vom ZSG in Erbach sowie Michael Vetter, Kreisbeigeordneter für Arbeit und Soziale Sicherung, Oliver Grobeis, Erster Kreisbeigeordneter des Odenwaldkreises, und der Psychologe Roland Fröhlich.

Viele Menschen glauben, dass Langzeitarbeitslose durch die Arbeitslosigkeit psychisch erkranken. Häufig besteht eher ein umgekehrter Zusammenhang: Depressionen aber auch andere psychische Erkrankungen führen zu Arbeitslosigkeit und erschweren den Weg zurück in die Arbeit. Dabei bleiben die Erkrankungen – insbesondere Depressionen – häufig unentdeckt und die Betroffenen erhalten keine adäquate Behandlung.

Der Odenwaldkreis hat diesen Zusammenhang erkannt und sich, in Zusammenarbeit mit der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und dem Zentrum für Seelische Gesundheit (ZSG), dieser Problematik angenommen. Seit Juli können Kunden des Kommunalen Job-Centers (KJC) und des Sozialamtes am „Psychosozialen Coaching“ teilnehmen und Termine bei einem Psychologen des Zentrums für Seelische Gesundheit in Erbach wahrnehmen. Mit dem Angebot sollen psychische Erkrankungen zeitnah erkannt und eine adäquate Behandlung angestoßen werden. Ziel ist es, die psychische Gesundheit der Hilfebedürftigen zu verbessern und damit die Chancen für den Wiedereinstieg ins Arbeitsleben zu verbessern oder eine Erwerbsfähigkeit wiederherzustellen.

„Wir sind sehr froh darüber, ein solches Angebot im Odenwaldkreis etablieren zu können. Mit den erfahrenen Kooperationspartnern an unserer Seite sind wir dabei in der Lage, dieses wichtige Thema professionell und nachhaltig anzugehen“, so Oliver Grobeis, Erster Kreisbeigeordneter des Odenwaldkreises.

Eigens dafür wurde in den Räumen des Kommunalen Job-Centers ein Beratungsbüro eingerichtet. Der Arbeitsplatz dort ist, durch die Unterstützung des Zentrums für Seelische Gesundheit (ZSG), mit Roland Fröhlich besetzt.

Der erfahrene Psychologe wird zukünftig in einem Erstgespräch mit dem Kunden eine ausführliche Anamnese durchführen. Im Anschluss erhält der Kunde Informationen zu seiner psychischen Erkrankung, eine Beratung zu Behandlungsmöglichkeiten, Kurzinterventionen sowie Unterstützung bei den nächsten Schritten.

„Wir freuen uns sehr über die entstandene Kooperation und sind sicher, mit Roland Fröhlich einen engagierten und kompetenten Mitarbeiter zur Verfügung zu stellen, dessen Vorerfahrungen optimal zum Stellenprofil passen“, erklärt Professor Philipp A. Thomann, Chefarzt am ZSG, der von der Wichtigkeit dieses Projekts ebenso überzeugt ist, wie die Geschäftsleitung der Gesundheitszentrum Odenwaldkreis GmbH (GZO).

Sarah Kreuz, Leitende Psychologin des Zentrums für Seelische Gesundheit, kann dies nur unterstreichen und weiß: „Über die Optimierung von Schnittstellen und die regionale Vernetzung lässt sich die Versorgung der Menschen mit psychischen Störungen im Odenwaldkreis weiter verbessern. Das Projekt ist aus unserer Sicht ein weiterer bedeutsamer Schritt, die psychiatrisch-psychotherapeutische Versorgung der Menschen im Odenwaldkreis auszubauen mit dem Ziel, dass jeder Betroffene ein optimales Behandlungsangebot erhält.“

Die Einführung des „Psychosozialen Coachings“ wird in Zusammenarbeit mit der Stiftung Deutsche Depressionshilfe umgesetzt. Diese schult die Mitarbeiter des Kommunalen Job-Centers und des Sozialamtes so, dass diese Anzeichen psychischer Erkrankungen erkennen können und betroffenen Kunden daraufhin die jederzeit freiwillige Teilnahme am „Psychosozialen Coaching“ anbieten. Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe (www.deutsche-depressionshilfe.de) ist dabei ein erfahrener Partner, der Kooperationen zwischen Jobcentern und Kliniken an mehreren Standorten in Deutschland begleitet und das Netzwerk „Psychosoziales Coaching für Langzeitarbeitslose“ betreut.

Gefördert wird das Projekt aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration.

Fragen zum „Psychosozialen Coaching“ beantwortet Cornelia Wind vom Kommunalen Job-Center telefonisch unter Tel.:  06062 70 1501 oder per E-Mail: c.wind@odenwaldkreis.de