Bad Homburg. Rauchen ist laut Deutscher Krebshilfe der größte vermeidbare Krebsrisikofaktor.
Rund 85.000 Menschen erkrankten demnach allein im Jahr 2018 rauchbedingt an Krebs. Insgesamt 127.000 Menschen seien im selben Jahr an den Folgen tabakbedingter Erkrankungen verstorben – das entspräche 13,3 Prozent aller Todesfälle. Doch aktuell stellt das Rauchen noch aus ganz anderen Gründen ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko dar. Denn das Risiko für schwere Verläufe von Covid-19 steigt laut aktueller Forschungsergebnisse nicht nur für aktive Raucherinnen und Raucher.
„Forscherinnen und Forscher der Cleveland Clinic in Ohio konnten erst kürzlich zeigen, dass Patienten, die mehr als 30 Packungsjahre lang geraucht hatten, ein 2,25-fach höheres Risiko hatten, wegen einer Covid-19-Erkrankung ins Krankenhaus zu kommen. Das Risiko eines tödlichen Ausgangs stieg um das 1,89-fache im Vergleich zu Menschen, die niemals geraucht hatten. Und zwar unabhängig von anderen Faktoren, wie etwa dem Alter oder dem Geschlecht“, erklärt Dr. Christoph-Gèrard Stein aus dem Medizinischen Kompetenzcenter der AOK Hessen. „Das Ergebnis ist aus medizinischer Sicht auch nicht erstaunlich: Langjähriges Rauchen schädigt nicht nur die Lungen, es kommt auch zu einer beschleunigten Gefäßverkalkung, die wiederum zu Bluthochdruck und damit zu ernsthaften Herz-Kreislauf-Erkrankungen führt“, so Stein. Mit dem Rauchen aufzuhören, sei deshalb zu jedem Zeitpunkt und in jedem Lebensalter die richtige Wahl.
Rauchstopp auch in höherem Alter empfehlenswert
„Selbst 70-jährige, die das Rauchen aufgeben, profitieren davon ganz erheblich. Die Kreislaufsituation und die Lungenfunktion verbessern sich. Husten, eine mögliche Verstopfung der Nasennebenhöhlen, Müdigkeit und auch Kurzatmigkeit gehen zurück. Außerdem wird die Infektanfälligkeit vermindert“, sagt Stein. Krankenkassen wie die AOK Hessen unterstützen wirksam bei einem angestrebten Rauchstopp. Sämtliche von der Zentralen Prüfstelle Prävention zertifizierten Rauchentwöhnungs-Programme werden bezuschusst und sind in einer Datenbank unter www.zentrale-pruefstelle-praevention.de hinterlegt. Der Zuschuss beträgt bis zu 150 Euro pro Kurs. Zwei Kurse pro Jahr (= maximal 300 Euro) können bezuschusst werden. Versicherte der AOK Hessen haben die Möglichkeit, sich über diesen Link über Angebote in ihrer Nähe zu informieren: www.aok.de/hessen/kursanbieter.
(Text: PM)