Der Teich ruft! – Bald beginnt die Amphibienwanderung

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(Symbolfoto: S. Hermann & F. Richter auf Pixabay)

NEU-ISENBURG (PM) – Der Teich ruft! – Bald beginnt die Amphibienwanderung: Autofahrer werden um besondere Vorsicht gebeten
Auch wenn in diesem Jahr so Vieles anders ist, werden sich, sobald es
wieder wärmer wird, die Amphibien wie immer auf ihren gewohnten Umzug
zu ihren Geburtsteichen machen. Abstandsregeln kennt man in der Tierwelt
nicht, und viele Männchen suchen sich schon unterwegs eine geeignete
Mitwandergelegenheit auf dem Rücken eines vorbeikommenden
Weibchens, sei’s aus Faulheit oder gar aus fortpflanzungsbiologischem
Kalkül.
Ihre Hochzeitsgewässer sind für den bald zu erwartenden Kriechtier-Ansturm
bestens gerüstet, denn hohe Niederschlagsmengen haben dafür gesorgt,
dass für die Tiere die richtige Wohlfühlatmosphäre herrscht.
Die Amphibienzäune wurden bereits von den Biologen überprüft und vom
DLB soweit erforderlich ausgebessert. Trotzdem ignorieren einige wagemutigen
Erdkröten, Gras-, Spring- und Grünfrösche sowie Berg- und
Teichmolche die empfohlenen Wanderpfade und versuchen auch an gefährlichen
Stellen den Gravenbruchring oder die L 3117 zu überqueren.
Am Gravenbruchring, hier wandern vor allem Erdkröten, gibt es nicht nur
einen stationären Zaun, sondern auch einen Tunnel, der die sichere Passage
gewährleistet. Entlang des Krötenzaunes befinden sich in regelmäßigen
Abständen Eimer, die von unseren Neu-Isenburger Naturschützern
während der Wanderungszeit täglich geleert werden.
Die mit Wasser bestandene Müllerwiese südlich der L 3117
Da in diesem Jahr auch an der Müllerwiese der Wasserstand wieder hoch
genug ist (s. Abb.), wird wohl auch dort wieder lurchiger Hochbetrieb herrschen.
Zudem wird auch der Flachwassertümpel nördlich der Landesstraße
mittlerweile von einigen Amphibien angesteuert. Die Naturschützer
freuen sich darüber, denn dorthin muss keine gefährliche Straße überquert
werden.
Für alle Verkehrsteilnehmer ist auf jeden Fall in den nächsten Wochen
Vorsicht geboten. Sobald die Temperaturen steigen, 5° Celsius am Abend
und Regen oder hohe Luftfeuchtigkeit reichen schon aus, machen sich die
Lurche auf den Weg: Generell sollten Auto- und Radfahrer an milden,
feuchten Abenden, während der Nacht und in den frühen Morgenstunden
mit erhöhter Aufmerksamkeit unterwegs sein, um die Lurche nicht unnötig
zu gefährden. Dies gilt in Neu-Isenburg vor allem für den Gravenbruchring.
Die Amphibien werden es den vorsichtigen Verkehrsteilnehmern mit einem
Froschkonzert am See danken.