20 Jahre publikumsoffenes Stadtarchiv

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Foto: Chris Stermitz auf Pixabay

NEU-ISENBURG (PM) – Das Stadtarchiv, das die Geschichte der Stadt Neu-Isenburg bewahrt,
schreibt in diesem Jahr selbst Geschichte: Am 23. Februar 2001, vor 20
Jahren, öffnete das publikumsoffene Stadtarchiv, in der Beethovenstraße
55, zum ersten Mal seine Türen. Es war ein großer Moment für das neue
Stadtarchiv-Team, für den damaligen Ersten Stadtrat Herbert Hunkel
sowie die Bürgerinnen und Bürger Neu-Isenburgs: Denn bis zu diesem
Zeitpunkt wurden die Akten im Keller des Rathauses archiviert. Jetzt
endlich konnte das Archivgut nicht nur sicher, trocken und übersichtlich
aufbewahrt werden, sondern es wurde auch den Bürgerinnen und Bürgern
zugänglich gemacht.

Foto: Stadt Neu-Isenburg

Bürgermeister Herbert Hunkel nutzt das 20jährige Jubiläum, um sich bei
allen ehrenamtlichen Archivarinnen und Archivaren, den sogenannten
Patinnen und Paten, zu bedanken: „In unzähligen Stunden haben sie
Interessantes und Spannendes zur Zeitgeschichte entdeckt und
aufgearbeitet. Sie unterstützen die Bürgerinnen und Bürger bei
Recherchen für wissenschaftliche Arbeiten genauso wie bei der
Erarbeitung von Dokumentationen oder Ausstellungen. Oder bei der
privaten Ahnenforschung. Vielen Dank, dass sie das Stadtarchiv mit
Leben füllen“.
Im Stadtarchiv werden historische Schätze und das Wissen vergangener
und gegenwärtiger Zeiten archiviert und bewahrt, Dokumente werden
nutz- und verstehbar – auch für nachfolgende Generationen gemacht.
Historische und aktuelle Fotos spiegeln das Stadtbild im Wandel der Zeit.
Es gibt Publikationen zu verschiedenen Themenbereichen wie zum
Beispiel über 100 Jahrgänge des Neu-Isenburger Anzeigeblattes.
Wechselnde Ausstellungen im Stadtarchiv zeigen die Vielfalt der Stadt
oder informieren über historische und gesellschaftliche Ereignisse.

Themen waren in den vergangenen Jahren beispielsweise die
Hugenotten, die Hessische Küche, der Alte Ort, die verschiedensten
Straßen und Orte in Neu-Isenburg, Firmen und Vereine,
Veranstaltungsorte und historisch Bedeutsames.
Die Leitung des Stadtarchivs liegt von Anfang an in den bewährten
Händen der Stadtarchivarin Claudia Lack. Sie wird unterstützt von den
ehrenamtlichen Paten, die sowohl bei der Betreuung der Besucherinnen
und Besucher, bei der Aufbereitung des Archivguts und der Vorbereitung
von Ausstellungen sowie bei den Recherchen mitarbeiten. Patinnen und
Paten der ersten Stunde waren beispielsweise Renate Koenen, Heidelore
Kretschmann, Christel Passinger, Birgit Schäfer, Dr. Klaus
Hammerschmied, Inge und Peter Voigt, Gabriele Trapold sowie Werner
Stahl.
Das Stadtarchiv arbeitet außerdem eng mit dem Verein für Geschichte,
Heimatpflege und Kultur zusammen.
Zusammen mit der Gedenkstätte Bertha-Pappenheim-Haus wurde über
Frauenrechte und außergewöhnliche Isenburger*innen recherchiert, das
Frauenwahlrecht thematisiert und über die Grenzen der Stadt hinweg mit
der Jüdischen vhs, der Bildungsstätte Anne Frank und vielen anderen
Institutionen zusammengearbeitet. Mit vielen Kooperationspartner*innen
wurden Fachtage, Lesungen, Vorträge, Führungen und
Informationsveranstaltungen durchgeführt, neue Menschen getroffen,
kennengelernt und viel Wissen zutage gefördert und wieder der
Öffentlichkeit zugeführt sowie ehemalige Zwangsarbeiter*innen begrüßt,
Wissenschaftler*innen unterstützt und Publikationen begleitet.
Im Sommer 2012 fand das „Gedächtnis der Stadt“ ein neues Zuhause in
geschichtsträchtigen Räumen. Das Stadtarchiv ist jetzt im Alten
Stadthaus, Frankfurter Straße 53 bis 55 im ersten Stock, beheimatet.