Langen – Wirtschaftsförderung mit Citymarketing-Initiative in der Pandemie aktiv. Corona Auswirkungen im Handel – Der städtische Fachbereichsleiter in Langen Joachim Kolbe. „Wir werden sie nicht alleine lassen, sondern sie gerade jetzt so gut es geht unterstützen.“
Wirtschaftsförderung bietet Firmen vielfältige Unterstützung
LANGEN (PM). Wirtschaftsförderung ist schon in normalen Zeiten ein sehr weites Feld, doch in der Corona-Pandemie sind die Mitarbeiter des zuständigen städtischen Fachdienstes noch mehr als bisher gefordert. Sie agieren als Berater in der Krise, sind aber gleichzeitig weiterhin tätig, um neue Unternehmen nach Langen zu holen, ihnen in allen Fragen rund um die Ansiedlung vor Ort behilflich zu sein und den hier ansässigen Firmen als kompetente Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen. Auch für Bürgermeister Jan Werner ist die Wirtschaftsförderung ein zentraler Aspekt seiner Arbeit. In den ersten acht Monaten seit seinem Amtsantritt am 1. Juli 2020 hat er bereits zahlreiche Kontakte geknüpft, sei es per Videokonferenz oder bei Firmenbesuchen vor Ort – natürlich immer unter strikter Einhaltung der jeweils geltenden Corona-Beschränkungen.
Die Pandemie stellt viele Unternehmen vor große Schwierigkeiten, ist für manche gar eine existenzielle Bedrohung. Die städtische Wirtschaftsförderung hat darauf von Anfang an rea-giert. So helfen die Mitarbeiter im Rahmen ihrer Möglichkeiten etwa bei Fragen zu den Coronahilfen des Bundes. Auf der städtischen Internetseite www.langen.de stellen sie darüber hinaus im Bereich „Wirtschaft – Corona“ aktuelle Informationen bereit – von der Überbrückungshilfe bis zur Kurzarbeit. „Wir nehmen die Sorgen und Nöte vor allem der kleinen und mittleren Unternehmen sehr ernst“, sagt der zuständige städtische Fachbereichsleiter Joachim Kolbe. „Wir werden sie nicht alleine lassen, sondern sie gerade jetzt so gut es geht unterstützen.“
So hat die Wirtschaftsförderung mit ihrer Citymarketing-Initiative bereits im ersten Lockdown
und auch aktuell wieder auf der Internetseite im Bereich „Wirtschaft – Jetzt erst recht“ eine Plattform geschaffen, um die unterschiedlichen Angebote von lokalen Einzelhändlern und Gastronomen zusammenzufassen. Die Palette reicht vom Lieferservice der Restaurants bis hin zu Online-Bestell-Möglichkeiten mit Vor-Ort-Abholung im Laden. Gerade wird zudem ein einheitliches Plakat erstellt, mit dem jeder Händler zeigen kann, welche Möglichkeiten er an-bietet.
Gleichzeitig gehen die Mitarbeiter der Wirtschaftsförderung ihrem „Kerngeschäft“ der Bestandspflege und -entwicklung nach. Sie kümmern sich um die Anliegen der Betriebe am Standort Langen sowie um ansiedlungsinteressierte Unternehmen – und das in der gebotenen Neutralität, also unabhängig zum Beispiel von der Mitarbeiterzahl oder dem Image. „Oberstes Ziel ist die Stärkung der kommunalen Wirtschaftskraft, um so die ökonomische Zukunft der Stadt zu sichern“, erklärt Joachim Kolbe. Wichtig ist ein direkter Kontakt zu den hiesigen Unternehmen, um bei Anliegen und Problemen sofort reagieren und helfen zu können. Von her-ausragender Bedeutung ist die Unterstützung ortsansässiger Unternehmen bei der Suche nach neuen Standorten und Immobilien innerhalb der Stadt. Hierbei, aber auch bei der An-siedlung neuer Firmen war die Wirtschaftsförderung auch in den vergangenen Monaten sehr erfolgreich – mehr als 20 Neuansiedlungen weist die Statistik 2020 aus. Knapp zehn Unter-nehmen konnten bei der Betriebsverlagerung innerhalb Langens unterstützt werden.
Eng eingebunden ist dabei stets Bürgermeister Jan Werner. In Besprechungen und Video-Konferenzen hat er beispielsweise Projekte wie den Technologiepark nordwestlich des Bahn-hofs, aber auch weitere größere Vorhaben, die in den kommenden Monaten anstehen, mit vorangebracht. Gleichzeitig macht er regelmäßig Besuche vor Ort, um sich über Sorgen und Perspektiven zu informieren und Ideen auszutauschen. „Dabei ist es ganz egal, ob eine Firma hunderte, dutzende oder nur ein oder zwei Mitarbeiter hat“, sagt Jan Werner. „Jedes Unter-nehmen, das in Langen ansässig ist oder zu uns kommt, ist mir wichtig.“
Dabei hat sich der Bürgermeister bereits über die unterschiedlichsten Geschäftsfelder infor-miert: Die Firma Autostyle von Jurij Melem in der Berliner Allee 10 beispielsweise ist Spezia-list unter anderem für Autoglas, Pflege, Scheibenreparatur und Autoglasfolie. Infos unter: www.autostyle-langen.de. Die Firma Strahlkraft (www.strahlkraft-langen.de) am Wilhelm-Leuschner-Platz in der Altstadt verfügt über langjährige Erfahrung in der Bearbeitung von Oberflächen wie Holz, Metall, Beton oder Sandstein und hat ihre Fähigkeiten auch schon di-rekt vor ihrer Firmentür an der gemauerten Einfassung des Rasenstücks vor der Stadtkirche unter Beweis gestellt und der Stadt die Umfriedung kostenlos saniert.
Die High School Experts GmbH des früheren Profi-Basketballers Markus Hallgrimson ist zwar eine Neugründung, kann aber auf die langjährige Erfahrung des Unternehmens Global Hori-zons USA bauen, das Markus‘ 2020 verstorbener Vater Paul geleitet hat. Ziel ist es, Schülern durch ein Austauschprogramm eine schöne und erfolgreiche Zeit in den USA zu ermöglichen, aus der lebenslange Freundschaften entstehen. Informationen unter: www.highschoolexperts.org.
Aus Mainhattan nach Langen gezogen ist Vorstand Kai Forst mit der Consultingfirma Frank-furt Economics (www.frankfurt-economics.com). Schwerpunkte sind Programm- und Pro-jektmanagement, Wirtschafts- und Technikberatung sowie Organisations- und Personalbera-tung in den Branchen Bahn, Luftverkehr, Sicherheitstechnik und Logistik.
Kunden sind unter anderem die Deutsche Bahn, RWE, Fraport, Daimler und etliche weitere namhafte Unter-nehmen. Gleichzeitig hat Kai Forst noch mit Better Education (www.better-education.org) eine gemeinnützige GmbH gegründet, die Schulen unter anderem mittels einer öffentlichen Plattform bei der Digitalisierung unterstützen möchte. In einem ersten kleinen Projekt hat Better Education beispielsweise eine Musterklasse an der Geschwister-Scholl Schule mit vollständig verwalteten Tablets versorgt, um zu erkunden, welche pädagogisch und schulorganisatorisch sinnvolle Einsatzmöglichkeiten bestehen.
„Wir haben in Langen sehr viele interessante Firmen und einen guten Branchenmix“, resümiert Bürgermeister Jan Werner. „Und unsere Stadt ist hoch attraktiv, um auch noch viele weitere Unternehmen anzuziehen. Egal ob klein oder groß, wir werden sie alle auf dem Weg zu uns und später auch bei uns unterstützen“, kündigt er an.