Unterstützung für pflegebedürftige Menschen – „Langfristige berufliche Chancen“
Nach mehreren Monaten intensiver Ausbildung und den vor Weihnachten 2020 erfolgreich abgelegten Prüfungen gibt es im Odenwaldkreis nun zwölf weitere, dringend benötigte Alltagsbegleiter. Dies sind Betreuungskräfte, die sich zukünftig um ältere und pflegebedürftige Menschen kümmern werden, die trotz verschiedener Einschränkungen in ihrem vertrauten, häuslichen Umfeld bleiben wollen, dabei jedoch auf Hilfe angewiesen sind. Ebenso können diese Pflegekräfte in Pflegeheimen unterstützen und zusätzlich die Bewohner betreuen und aktivieren.
Die Weiterbildungsmaßnahme hierfür hatte die F+U Rhein-Main-Neckar gGmbH in der Geschäftsstelle Michelstadt übernommen. Bereits seit 2017 kümmert sie sich um die Umsetzung der AZAV zertifizierten und somit auch über einen Bildungsgutschein finanzierbare Ausbildung zum Alltagsbegleiter. Eine Qualifikation, die vor allem erwerbsfähigen Arbeitsuchenden die Chance einer langfristigen beruflichen Integration im Pflegebereich bietet und zugleich der Frage nach sachkundigem Betreuungspersonal nachkommt.
„Die Qualifizierung zum Alltagsbegleiter stellt für Kunden des Kommunalen Job-Centers eine sehr gute Möglichkeit dar, in relativ kurzer Zeit eine berufliche Qualifikation zu erlangen, für die es am regionalen Arbeitsmarkt zahlreiche offene Arbeitsstellen gibt“, weiß Cornelia Wind, verantwortliche Teamleiterin im Kommunalen Job-Center des Odenwaldkreises. Doch auch Kunden der Agentur für Arbeit oder private Interessenten nutzen das spezielle Weiterbildungsangebot.
Die Teilnehmenden werden in der Theorie und in der Praxis durch fachkundiges Personal intensiv geschult, um ihrer zukünftigen verantwortungsvollen Rolle gerecht zu werden. Der besondere Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen, Beschäftigungs- und Aktivierungsmaßnahmen für ältere Menschen, Grundlagen der Pflege, Anatomie, Krankheitslehre und Hauswirtschaft sind dabei ebenso Themenschwerpunkte wie rechtliche Grundlagen, Kommunikation oder Bewerbungstraining.
Ergänzend finden ein Erste-Hilfe-Kurs, Gesundheitsunterweisungen und ein begleitendes Praktikum bei regional ansässigen Alten- und Pflegeeinrichtungen statt. Gerade letzteres war in Zeiten von Corona mit einigen Hürden verbunden, die aber durch die beispielhafte Zusammenarbeit mit den Pflegeinrichtungen genommen werden konnten. „Ich muss den Praktikumsbetrieben einen besonderen Dank aussprechen. Im aktuellen Kursdurchgang standen wir vor der Herausforderung, von einem auf den anderen Tag neue Praktikumsstellen finden zu müssen, weil Pflegeeinrichtungen, bedingt durch Corona, kurzfristig schließen mussten. Ohne die Unterstützung der Betriebe wäre dies nicht möglich gewesen“, erklärt Ursula Schmidt, Leiterin des Standortes der F+U Rhein-Main-Neckar gGmbH in Michelstadt. Zudem haben sich alle Kursteilnehmenden vorbildlich an die Vorgaben und Hygienevorschriften gehalten und so einen gelungenen Abschluss mitbestimmt.
Durch das Engagement aller Beteiligter konnten alle Prüfungen erfolgreich abgeschossen werden. Einige Kursabsolventen haben bereits eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufgenommen und sind, in Anbetracht der aktuellen Situation mehr denn je, eine wertvolle Unterstützung im Bereich Alltagsbegleitung.
Ein weiterer Kurs zum Alltagsbegleiter/-innen ist bereits in Planung und soll voraussichtlich im Frühjahr dieses Jahres beginnen. Das Kommunale Job-Center und viele seiner Kundinnen und Kunden begrüßen dies sehr.
Interessierte können sich bei Fragen an Cornelia Wind vom Kommunalen Job-Center wenden (Tel.: 06062-70 1501 oder E-Mail: c.wind@odenwaldkreis.de) oder sich mit Ursula Schmidt, Leiterin der F+U Rhein-Main-Neckar gGmbH am Standort Michelstadt, in Verbindung setzen (Tel.: 06061-943717 oder E-Mail: ursula.schmidt@fuu.de).