Münster. Vieles wurde im letzten halben Jahr wegen Corona abgesagt auch von den Kirchengemeinden. „Aber es nicht alles abgesagt“, betont der Altheimer Pfarrer Ulrich Möbus und redet für seine Kirchenvorstände in Harpertshausen und Altheim. Eigentlich hatten sie auch schon die Altheimer Seniorenweihnachtsfeier und den lebendigen Adventskalender abgesagt, aber jetzt wollen sie doch dazu einladen. Beides findet anders wie gewohnt, aber eben doch statt. Und darauf freuen sich Pfarrer und Mitwirkende wie Kirchenvorstand und Hauptstraßengemeinschaft.
Die Seniorenweihnachtsfeier werden sie „dahoam“ anbieten. Das heißt: wer sich vorher angemeldet hat, bekommt ein Stück Kuchen nach Hause gebracht, dazu gibt es etwas Adventliches vom Pfarrer zu lesen und über den Internet-Livestream einen Gruß aus der Kirche, so dass die Senioren zu Hause nur noch selbst den Kaffee kochen müssen und so einen geselligen Nachmittag erleben können.
Der lebendige Adventskalender soll digital angeboten werden. Schon jetzt werden Beiträge gesammelt – sprich mit Ton und Bild aufgezeichnet – und dann jeweils an einem Türchen des digitalen Adventskalenders auf der Homepage der Kirche geöffnet. Adventliche und Weihnachtliche Beiträge wie Lieder, Geschichten, Gedichte … werden jetzt gesammelt; Ansprechpartner ist Pfr. Möbus. Vollkommen real und echt soll der Weihnachtsbaum in der Kirche sein – daher suchen die Kirchengemeinden einen Baum-Spender: Wer einen großen, schönen Baum im Garten hat, der gefällt werden soll, möge sich bei den Kirchen melden.
Der Besuch der sonntäglichen Gottesdienste hat in den letzten Monaten stark nachgelassen, während bei besonderen Anlässen jeder ausgewiesene Platz besetzt war. Zählt man die Mitwirkenden nicht mit, waren es manchmal unter fünf Besucher. Angesichts dessen, dass die Vorbereitung eines Gottesdienstes viele Kräfte braucht – von Organist, Küsterin, Kirchenvorstand bis zum Pfarrer – und bei ihm allein sind es mind. 8-10 Stunden – und durch die Corona-Schutzmaßnahmen ist der Einsatz noch höher, hat der Altheimer Kirchenvorstand beschlossen, die Zahl der sonntäglichen Gottesdienste etwas zu reduzieren und sich dafür auf besonders gefragte Angebote zu konzentrieren. So wird am kommenden Sonntag, den 25.10. kein eigener Gottesdienst geplant, sondern in die Nachbargemeinden und zu den Fernsehgottesdiensten eingeladen. Jedoch haben die Kirchenvorstände beispielsweise für den Ewigkeits- und Totensonntag gleich drei Gottesdienste geplant. Auch für Heilig Abend wurden schon Ideen entwickelt, wie Weihnachten trotz Beschränkungen gefeiert werden kann.
All dies ist geplant – jedoch unter der Voraussetzung, dass die Corona-Beschränkungen nicht noch einmal verschärft werden. Wenn dieser Fall eintritt, werden die Gemeinden neu überlegen.
Immer wichtiger werden in diesen Zeiten zwei Kontaktwege. Der eine ist der digitale Weg. „Ich kann verstehen, dass manche sagen „… dafür bin ich zu alt“, sagt der Altheimer Pfarrer und appelliert, „aber bitte lassen Sie sich helfen, von Kindern, Enkeln oder von uns. Es ist gar nicht so schwer. Und was haben Sie in Ihrem (langen) Leben nicht schon alles hinbekommen!“ Der andere Weg ist der persönliche: „Lassen Sie uns mit einander reden, schreiben, telefonieren!“, meint Pfarrer Möbus.
Aus seiner Sicht ist Kirche ist nicht abgesagt, hoffentlich auch nicht für die Menschen in Harpertshausen und Altheim. Kirche verändert sich derzeit, durch die Corona und seine Folgen noch einmal verstärkt. Jetzt ist Gelegenheit da, die Veränderungen mitzugestalten! Zum Beispiel im Kirchenvorstand. Der wird nächstes Jahr neu gewählt, und dafür suchen die Kirche jetzt Kandidatinnen und Kandidaten! Informationen gibt es bei Pfarrer Möbus (Tel. 06071/ 4969101) und den derzeitigen Mitgliedern des Kirchenvorstandes.
Fotos: Ulrich Möbus, Pfr.